Da haben wir uns einen Wolf nach gesucht – Tempeh, das sind fermentierte Sojabohnen, ein veganes Produkt, das aus Indonesien stammt und dort als Eiweisslieferant beliebt ist. Es schmeckt ähnlich neutral wie Tofu, kommt aber durch mehr Struktur auch knackiger daher. Wir fanden es besser als Tofu wegen der Konsistenz, aber auch wegen des leicht nussigen Geschmacks beim Ausbacken
Sri Owen schreibt in ihrem Buch „Die indonesische Küche: 110 Originalrezepte„, woraus auch diese Rezepte hier stammen, dass man Tempeh im Bioladen bekommt. Ja, bestimmt… Hmpf… Meine erste Anlaufstelle war unser Bio-Inder, ein Bioladen, der auch viel Asiakram führt. Es hiess, man könne Tempeh bestellen, aber dann nur im Sechserpack. Danke, ich kaufe doch nicht einen Sechserpack von Zeug, wo ich nicht weiss, ob es mir überhaupt schmeckt. Also ab zum Reformhaus – Fehlanzeige. Dann sind wir zum Temma nach Düsseldorf gefahren, da kamen wir dann mit Biowein und Tee raus, aber Tempeh kannte man nicht. In den verschiedenen Asialäden, die wir so besuchen, auch nix. Fündig wurden wir im basic, einer Bio-Supermarktkette.
Aber die Odyssee hat sich wirklich gelohnt und wir werden sicher noch mehr Gerichte mit Tempeh ausprobieren.
Dieses Tempe Kemul hier kann man auch als Snack auf den Tisch stellen, kalt und auch aufgewärmt schmeckt es würzig, knackig, nussig, köstlich. Wir haben dazu einen Dip gemacht aus Sojasauce mit frischem Chili (Sambal Kecap Dengan Lombok Rawit) – 4 EL helle Sojasauce (Ketjap Asin), 1 EL dunkle Sojasauce (Ketjap Manis), 1 EL Zitronensaft, 2 EL warmes Wasser und 3-6 gehackte Chilis miteinander verrühren. Hält über eine Woche im Kühlschrank.
Zutatentipps:
Tempeh bekommst du im BioSupermarkt. Die Sojasaucen, Reimehl Kokosmilch, Koriandersaat und Chilipulver kaufst du am besten im Asialaden, aber auch im gut sortierten Supermarkt findest du sie. Kemirinüsse habe ich bis jetzt noch nicht gefunden, man kann sie aber gut durch Macadamianüsse ersetzen.
- 400 g Tempeh, schräg in 2 cm langen Stücken
- 500 ml kochendes Wasser
- Erdnussöl oder anderes geschmacksneutrales Pflanzenöl
- ---Für die Marinade:
- 2 Schalotten, in Scheibchen
- 2 Knoblauchzehen, gehackt
- 1 TL Chilipulver
- 1 TL Koriandersaat, gemahlen
- 1 TL Salz
- 1 TL Rohrzucker
- ---Für den Ausbackteig:
- 5 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 2 TL Curcuma, gemahlen
- 2 Kemiri- oder Macadamianüsse, fein gehackt
- 115 g Reismehl
- 225 ml Kokosmilch
- 2 EL Schnittknoblauch, fein gehackt - alternativ Frühlingszwiebel
- 1 TL Koriandersaat, gemahlen
- 1 TL Salz
- Alle Marinadezutaten in eine Schüssel geben, mit dem kochenden Wasser übergiessen, Tempeh zugeben und behutsam durchmischen. Etwas eine Stunde marinieren, bis die Tempehstücke nahezu alles Wasser aufgesogen haben.
- Die Zutaten für den Ausbackteig zusammenrühren.
- Öl in einem Wok erhitzen - alternativ Fritteuse. Ob das Fett heiss genug ist, stellt man fest, wenn man einen Holzlöffelstiel hineinhält und das umgebende Fett anfängt zu sprudeln.
- Abgetropfte Tempehstücke zum Ausbackteig geben und gut mischen, bis alle Stücke gleichmässig überzogen sind.
- Die Stücke dann häppchenweise - 5-6 Stück gleichzeitig - frittieren, bis sie gleichmässig gebräunt und knuprig sind. Mit einem Schaumlöffel herausheben und auf einem Küchenpapier abtropfen lassen