Da hat er mich wieder erwischt, der Herr Ottolenghi. Eigentlich suchte ich nur nach einer Resteverwertung für Granatapfelkerne, die noch im Kühlschrank schlummerten. Frag mich bitte nicht nach einer einfachen Methode, wie man die Kerne aus dem Apfel bekommt, denn ich habe keine und stehe meditierender- und kernprokelnderweise in der Küche und sinniere vor mich hin 😉 Ähnliches übrigens bei dicken Bohnen…
Dieses tolle Rezept ist aus „Jerusalem“ von Yotam Ottolenghi und Sami Tamimi. das letztens auch auf deutsch erschienen ist und das ich sehr mag, wie alle Ottolenghi-Bücher. Und auch in „Jerusalem“ findet man viele vegetarische Gerichte wie dieser geröstete Blumenkohl, der so einfach herzustellen ist. Er braucht halt nur Zeit, aber nicht viele Arbeitsschritte und besondere Zutaten. Du wirst belohnt mit würzigem Blumenkohl-Geschmack, knackigen Nüssen, einem leicht bittersüssen Dressing und einer frischen Note von Staudensellerie und Granatapfel. Wenn du es nicht fleischlos magst, brate dir noch eine Merguez oder auch Salsicca dazu, wie es der Mann getan hat.
- 1 mittlerer blumenkohl, in kleine Röschen zerteilt
- 5 EL Olivenöl
- 1 Stengel Staudensellerie (ca. 70 g), in dünnen Streifen
- 30 g Haselnüsse
- 10 g Blattpetersilie, von den Stielen gezupft
- 50 g Granatapfelkerne
- ⅓ TL Zimt, gemahlen
- ⅓ TL Piment, gemahlen
- 1 EL Sherryessig (Tina: Champagneressig)
- 1,5 TL Ahornsirup
- Salz
- schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
- Ofen auf 220 Grad vorheizen.
- Blumenkohl mit 3 EL Olivenöl, ½ TL Salz und schwarzem Pfeffer vermischen. In einer feuerfesten Form ausbreiten und im Ofen für 25-35 Minuten rösten, bis er goldbraun ist. Dann in eine Schüssel geben und leicht abkühlen lassen.
- Ofentemperatur auf 170 Grad fallen lassen, dann die Haselnüsse im Ofen für 17 Minuten zugedeckt mit Backpapier backen. Herausnehmen, ein bisschen abkühlen lassen und grob hacken.
- Dann alles miteinander vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Bei Zimmertemperatur servieren.
multikulinaria says
Oh toll. Das klingt so ganz und gar nach meinem Geschmack! Kommt in die Nachkochliste und wird beim nächsten frischen Granatapfel, der mir über den Weg läuft, nachgekocht. Hoffe nur, mein Mittagskocher kann das ohne Probleme essen, denn der ist auf Haselnuss (roh) allergisch.
Ela says
Klingt mal wieder nach einem tollen Rezept. Glaube, Jerusalem muss ich mir jetzt auch endlich bestellen nachdem ich „Genussvoll vegetarisch“ derzeit so vergöttere!
Granatapfelkerne lassen sich übrigens einfacher in einer großen Schüssel voll Wasser herauslösen, weil dann nicht der Saft überall hin spritzt – aus Klamotten lässt der sich nämlich teilweise nicht mehr so gut entfernen 😉
Mhm, jetzt hab ich Hunger….
LG
Ela
Noemi says
Gefällt mir!
Der Tipp für die Granatapfelkerne von Ela ist gut, bei mir gibt das nämlich auch immer so ne Sauerei!
zorra says
Yum, jetzt habe ich Hunger!
Irene says
Ich habe mir bereits gestern das Rezept mit post-it markiert. Seine Rezepte sind einfach aber geschmacklich überraschend!
Liebs Grüessli
Irene
Turandot says
Das Rezept gefällt mir sehr, das werde ich sehr bald nachkochen. Durch die gehackten Haselnüsse wird sich dann auch niemand über die Kernchen in den Granatapfelkernen beschweren, sondern sie einfach mitessen ;D
Apropos Granatapfel: Vielleicht magst du ja mal meine Methode ausprobieren? Ich habe damit gerade erst letzte Woche jemanden überzeugt, und dabei trug ich eine helle Bluse mit langen Ärmeln! Natürlich ohne einen einzigen Spritzer…:
Nimm ein Teppichmesser und schneide nur ganz knapp rund um den „Äquator“ die ledrige Haut ein, nur so 1 mm tief etwa. Dann ohne die beiden Hälften zu drücken vorsichtig auseinanderbrechen. Dabei bleiben auch bei einer ganz reifen Frucht fast sämtliche Kerne unverletzt. Entlang der weißen Scheidewände weiter auseinanderbrechen; evtl. braucht die Lederhaut an der Kante einen kleinen Schnitt (damit sie weiß, wo’s lang geht).. So kann man mit den Fingern die roten Kerne aus den Segmenten herausstreifen, ohne dass was kaputt geht.
Es klingt geschrieben komplizierter, als es ist. Ganz schnell ist die Methode nicht, aber man spart sich ja alles Drumrum, von wegen vorher drücken/rollen (ja nicht!), was zum Saft auffangen, Lappen usw. Ich mach das schon seit Jahren so und es klappt praktisch immer. Nur wenn der Granatapfel nicht richtig reif ist, oder nur teilweise gereift, dann sitzen die noch hellen Kerne sehr fest. Aber die sind eh nur sauer…
Danke für dieses Rezept – und die vielen anderen, die ich bei dir schon gefunden habe
liebe Grüße
Turi
Foodina says
Liebe multikulinaria, du kannst du Haselnüsse bestimmt durch sowas wie Cashews ersetzen.
Liebe Ela, auch wenn in Jerusalem Fleischgerichte drin sind, lohnt sich die Anschaffung bestimmt. Genussvoll vegetarisch wird hier grade ebenso vergöttert. Da sind noch zwei Rezepte in der Pipeline :-))
Liebe Noemi, Elas Tipp ist gut, den werde ich auch mal testen, auch wenn ich ja gerne meditierend an den Granatapfelkernen rumprokel :-))
Liebe zorra, für dich hatte ich noch ein bisschen übergelassen *rüber schieb*
Liebe Irene, ja das sind sie. Und am besten – du brauchst meist wirklich kein Fleisch dazu. Es ist geschmacklich so ausgewogen, dass man es nicht vermisst.
Liebe Turandot, schön, dass du hier vorbeischaust. Deinen Tipp kenne ich ja noch gar nicht, wird bestimmt bald ausprobiert. Danke für die ausführliche Erklärung!
Liebe Grüsse und euch einen hübschen, sonnigen Wochenanfang,
Tina
incognita says
Mhhhhh das werd ich morgen gleich nachkochen !
Kann es tatsächlich sein, das du den Granatapfel-Schöpfkellentrick nicht kennst ? Falls nicht dann gerne hier : den Granatapfel wie eine Zitrone quer halbieren. Einen tiefen Teller in die Spüle stellen (wg Spritzen) und dann locker mit einer halbrunden Schöpfkelle auf den Granatapfel klopfen. Die leckeren Kernen purzeln fast von alleine raus. Es spritzt zwar etwas, aber da der Teller in der Spüle steht kein Problem.
Grüße aus dem wilden Süden
incognita
Mogk says
ein wunderbares Rezept für den Genuss von Granatapfel möchte ich hier auch mal kund tun.
ich esse den Granatapfel roh, nur die Kerne . Nachdem ich die Kerne aus dem Apfel rausgeklopft habe stelle ich die Schüssel mit den Kernen in den Kühlschrank, so ca 1 – 2 Stunden.
Wenn ich es beim Fernsehen naschen möchte verquirle ich einen Teil-wieviel ich möchte, mit Kinderquark, egal welche Geschmacksrichtung.Das richtig schaumig gerührt,schmeckt es wunderbar.(Man kann es auch mit Sprüsahne verrühren.)