Beim Kochen mit Freunden am Samstag gab es nach langer Zeit nochmal Gaeng (Curry bzw. Suppe) Panang (Panangstyle) Gai (Huhn), ein eher mildes cremiges Curry. Man kann es auch mit Rindfleisch oder Lamm zubereiten. Wir entschieden uns – wie so oft bei Curries – für Huhn.
Ein Panang-Curry ist nicht so scharf wie zum Beispiel ein rotes oder grünes Curry. Es ist eher süsslich, die vielen Kaffirlimettenblätter (TK-Schrank im Asiamarkt) geben einen schönen zitronigen Kontrast. Ich mag es sehr, schon alleine weil ich da ungestraft ganze Erdnüsse hineinwerfen darf, die der Mann nicht so gerne in seinem Essen mag. Herzhaft-scharfe Zubereitungen mit Erdnüssen konnten mich immer schon begeistern, ähnlich wie klitsch-süsser Kram damit. Über die erste Schokolade mit Erdnüssen bin ich damals wirklich hergefallen, ähnlich ging es mit den ersten Erdnüssen, die ohne Fett geröstet wurden und mit einer Würzmischung statt Salz verkauft wurden. Was habe ich dieses Zeug als Teenie geliebt.
Wenn dir das Curry zu scharf ist, nimm lieber weniger Chilis bzw. entferne aus den Chilis die Kerne und weissen Häutchen. Damit sparst du schon einiges an Schärfe ein. Du kannst auch grössere, mildere Chilis nehmen. Die kleinen Chilis, die wir verwenden, sind schon ziemlich biestig.
Wenn du weniger Paste nimmst, bekommst du natürlich auch weniger Geschmack an das Curry, daher bleib ruhig bei der Menge und nimm lieber zum Abmildern mehr Kokosmilch. Fett schluckt einiges an Schärfe.
- 600 g Hähnchenbrustfilet, in dünnen Streifen
- 400 ml Kokosmilch – NICHT schütteln – die Creme, die sich oben absetzt, wird zuerst benötigt
- 100 ml Geflügelbrühe
- 6 EL Panang-Paste
- 3 EL Palmzucker, alternativ brauner Zucker
- 3 EL Fischsauce
- 3 EL Erdnüsse
- 10 Kaffirlimettenblätter, die Hälfte davon in feinen Streifen, die andere Hälfte gehackt
- 6 Chilis, teils gehackt, teils in Streifen
- Die feste Creme von der Kokosmilch abheben und im Wok auf hoher Temperatur erhitzen, bis sich Öl absetzt. Currypaste zufügen und unter Rühren braten, bis es riecht und sich rotes Öl oben absetzt.
- Die restliche Kokosmilch, Brühe, Palmzucker, Fischsauce, Erdnüsse, gehackte Kaffirlimettenblätter und Chilis zufügen. Kurz aufkochen, dann die Hähnchenstreifen zufügen und kurz gar ziehen lassen.
- Mit den Kaffirlimettenblatt- und Chilistreifen garnieren und servieren.
Julia says
Ein herrliches Rezept. Und mit gekaufter Panang-Paste auch weniger aufwendig als unsere Variante mit Rind für das Weihnachtsmenü 😉 Allerdings: Unser Thai-Panang-Curry war eher säuerlich (Tamarindenpaste). Süßlich eher weniger. Jetzt bin ich gespannt, ob Eure Paste von Cock Brand ganz anders schmeckt als unsere hausgemachte. Einfach ausprobieren!
uwe@highfoodality says
Ich mag Panang-Curry unheimlich gerne – eben wegen der ganzen Erdnüsse darin. Lecker!
Foodina says
Liebe Julia, Tamarindenpaste habe ich noch nicht an einem Panang gehabt. Die gekauften Pasten schmecken schon anders als die selbstgemachten. Bei mir siegt da einfach die Faulheit 😉
Lieber Uwe, wir verstehen uns!
Thias says
Gehe ich asiatisch essen, gehört das Panang Gai zu meiner bevorzugten Wahl. Bisher habe ich mich aber nicht so recht getraut, so etwas selber zu kochen. Mein „Gwunder“ und Entdeckergeist hat mich dann aber doch angespornt und ich machte mich auf die Suche nach einem Rezept. Da gibt es ja einige im Web! Auf deines bin ich übrigens aufgrund der „Bildersuche“ gestossen 😉 Ich habe das Bild gesehen, das Wasser im Mund gebändigt und „Klick“, bin zu deinem Rezept gehüpft. Und das Rezept hat mich sofort angesprochen.
In Anleitung daran habe ich es vor einigen Tagen ausprobiert – und es war schlicht genial! Ich mag zwar scharfes Essen, doch meine Rezeptoren schreien noch immer recht früh, wenn etwas zu scharf ist. Daher habe ich nur eine Chilischote verwendet und die restlichen mit einer Peperoni (zu Deutsch „Paprika) ersetzt. Diese habe ich ebenfalls zur Hälfte (nicht zu klein) gehackt. Jedoch erst kurz vor Schluss in die köchelnde Masse gegeben, damit die Stücke nicht zu matschig werden, sondern noch etwas Biss haben. Den Rest der Peperoni habe ich ebenfalls in dünne Streifen geschnitten und als Deko verwendet. Übrigens habe ich auch noch eine in dicke Streifen geschnittene Schalotte dazu gegeben. Meiner Meinung nach hat das geschmacklich sehr gut gepasst.
Ein Problem hatte ich mit dem Zitronengeschmack, den die Kaffirlimettenblätter vermitteln. Da habe ich in der näheren Umgebung leider keine gefunden. Anstelle der Blätter habe ich dann eben einen Viertel vom Fruchtfleisch einer normalen Limette in dünne Streifen geschnitten und analog der gehackten Blätter dem Panang Gai beigegeben. Das schmeckte ehrlich gesagt recht lecker – der leichte Limettengeschmack wirkte richtig erfrischend zur Schärfe und dem genialen Geschmack des Panang Gai.
Die Panang Gai Paste habe ich übrigens in der Migros gekauft. Dort gibt es drei Schärfen und die Mittlere für mich gerade richtig. Trotz Grossverteiler: Die Paste hat mich echt überzeugt!
Liebe Grüsse aus der Schweiz!
Foodina says
Herzlichen Dank für deinen ausführlichen Kommentar, der mich sehr gefreut hat. Das mit der Limette muss ich mir merken!