Am Samstag haben wir dann etwas ausprobiert, was der Mann so schonmal an Songkran, dem thailändischen Neujahr (am Wochenende ist es wieder soweit) bei unseren Stamm-Thai/Laoten gegessen hat, nämlich Phad (gebraten) Pak Kanaa (chinesischer Brokkoli) Moo (Schwein) Khrob (knusprig).
Für uns alleine können wir das nicht zubereiten, da ich ja so meine Probleme mit der Konsistenz von Schweinebauch habe. Da kam uns das Treffen mit Freunden grade richtig.
Der Mann mochte den chinesischen Brokkoli schon beim ersten Essen sehr gerne, ich brauchte da anscheinend mehrere Anläufe. Aber jetzt bin ich auch von ihm angefixt. Beim nächsten Mal werden wir ihn aber mal eher europäisch zubereiten, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Der Kohl ist mit Grünkohl und Brokkoli verwandt, eigentlich beste Voraussetzungen für ein köstliches, leicht bitteres Gemüse. Du findest ihn im gut sortierten Asiamarkt, es könnte dann auch statt Pak Kanaa Kailan draufstehen
Das hier ist kein scharfes Gericht, kommt aber doch würzig daher. Austernsauce und Fischsauce am Gemüse, dazu der salzig-knusprige Schweinebauch.. Wunderbar…. Der Schweinebauch braucht ein bisschen Arbeit ein paar Tage vorher, aber nicht wirklich viel. Das machst wirklich so nebenher. Man muss nur dran denken 😉
Wir haben Spanferkelbauch verwendet, da der noch im TK schlummerte, du kannst aber sicher auch normalen Schweinebauch nehmen.
Und so am Rande bin ich bannig stolz auf mich, dass ich nach den Entenkeulen wieder ein Fleischgericht nahezu alleine zubereitet habe – mit Anfassen! 😉
Das Rezept habe ich in Thai Street Food von Tom Vandenberghe und Eva Verplaetse gefunden, einer sehr schönen Sammlung von Rezepte von Strassengerichten und Reisetipps.
- ---FÜR DEN SCHWEINEBAUCH:
- 3 EL helle Sojasauce
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Zucker
- 1 kg Schweinebauch mit Schwarte, küchenfertig
- 5 EL Salz
- 3 EL Essig
- Öl zum Frittieren
- ---FÜR DAS GEMÜSE:
- 2 EL Öl
- 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
- 1 Chilischote, fein gehackt
- 500 g chinesischen Brokkoli (Pak Kanaa, Kailan), in mundgerechten Stücken
- 4 EL Austernsauce
- 2 EL Fischsauce
- 1 TL Zucker
- 6 EL Hühnerbrühe
- ½ TL schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
- Drei bis vier Tage vorher: Sojasauce mit Salz und Zucker verrühren. Den Schweinebauch damit einpinseln und zwei Tage marinieren, dabei gelegentlich wenden.
- Ein bis zwei Tage vorher: Das marinierte Fleisch 30 Minuten gar dämpfen. An einem kühlen Ort, jedoch nicht im Kühlschrank, auskühlen lassen. Nun die Schwarte, nicht das darunter liegende Fleisch, mit einem scharfen Messer ½ cm tief längs einritzen. Das Fleisch mehrfach mit einer Gabel einstechen und grosszügig mit Salz und Essig einreiben. Mindestens eine Nacht trocknen lassen, besser sind 48 Stunden.
- Am Tag: Überschüssiges Salz abbürsten und den Schweinebauch frittieren, bis die Schwarte aufbricht. Gut abtropfen und abkühlen lassen. In Scheiben schneiden.
- Für das Gemüse: Den Wok auf mittlere Temperatur erhitzen, Knoblauch und Chili dazugeben. Einige Sekunden Sekunden unter rühren anbraten. Chinesischen Brokkoli zugeben, Hitze erhöhen und bei starker Hitze eine Minute anbraten.
- Unter ständigem Rühren Austernsauce, Fischsauce und Zucker zugeben. Nach einer Minute Hühnerbrühe zugiessen und 30 Sekunden weiterrühren.
- Wenn er gar, aber noch knackig ist, mit dem Schweinebauch servieren.
Julia says
Schweinebauch ist soooo lecker in den asiatischen Varianten. Aber natürlich auch ziemlich fett, weshalb ich ihn nur in Ausnahmefällen essen. Den Brokkoli muss ich mal suchen gehen, scheint sich zu lohnen…
Dorrie von Spaces and Spices says
Welch ein Zufall! Gerade heute hat mir eine thailaendische Freundin, die Koechin in einem Restaurant in Bangkok ist und immer hier laenger Urlaub macht (und dauernd kocht), ihre Version dieses Gerichts in meiner Kueche gezeigt.
Ich habe in meinem Blog hier: http://spacesandspices-dorrie.blogspot.com/2012/11/pad-pak-kanaa-moo-grob-chinesischer.html schon mal ein Rezept aufgeschrieben, aber wie sie das heute gemacht hat, war einfach genial schnell, einfach und lecker.
Die Tage kommt ein Update. 🙂
Foodina says
Liebe Julia, ja, der lohnt sich wirklich. Musst du unbedingt ausprobieren.
Und bei Schweinebauch bin ich sehr traurig, dass ich ihn oft wegen der Konsistenz nicht essen kann.
Liebe Dorrie, gestern war der Tag der Schweinebäuche. Habe auch in zwei weiteren Blogs Rezepte dafür (nicht thailändisch) gesehen.
Ich freue mich auf dein Schweinebauch-Update. Ein schnelleres Rezept wäre schon eine Erleichterung
magentratzerl says
Schweinebauch! Und chinesischer Brokkoli! Zwei meiner Lieblingszutaten, vereint in einem Gericht.
Foodina says
Und so lecker 😉
Den Brokkoli muss ich bald wieder kaufen, aber erst die Zuckerschoten leer brauchen, damit die Fahrt zum Asialaden lohnt. 🙂