Endlich kam ich dazu, aus dem wundervollen Kochbuch „Kambodschanische kreative Küche – Von Wasserlilien und Khmer-Currys„, das ich letztes Jahr zum Geburtstag bekam, zu kochen.
Die Wahl fiel auf Samloh Mah Chu Kroung Sat Goh Chia Mui Traguan, was auch immer das heisst 😉 In deutsch nennt man es einfach würzige Rindersuppe mit Wasserspinat und Tamarinde. Da ich noch Rindergulasch im TK hatte, der weg musste, entschied ich mich für dieses Gericht. Eigentlich wird es mit Rinderfilet zubereitet, ich habe stattdessen einfach das Gulaschfleisch in etwas Brühe vorgekocht, damit es schön weich ist.
Zutatentechnisch stellt es selbst mich vor Herausfordungen, denn Prahok, eine Paste aus fermentiertem Fisch, ist auch in den vielen asiatischen Geschäften, die ich kenne, wohl nicht zu bekommen. Sie ist noch intensiver als thailändische Garnelenpaste „Kapi“, welche ich dann als Ersatz reichlich verwendet habe. Als Chilipaste habe ich indonesisches Sambal Oelek verwendet und die Zitronengraspaste habe ich selbstgemacht, dank einem Vorrat an exotischen Wurzeln in meinem Tiefkühlschrank war das kein grosses Problem.
Belohnt wurden wir mit einer zitronig-frischen und würzig-säuerlichen Suppe, die ein bisschen Süsse mitbrachte. Durch die grosszügige Zugabe von Garnelenpaste bekam die Suppe eine leicht fischige Note, die erstaunlich gut passt. Ich sollte mich doch nochmal durch „Kambodschanische kreative Küche – Von Wasserlilien und Khmer-Currys„, diesmal mit Post-its bewaffnet, durcharbeiten. Und natürlich suche ich weiter nach Prahok, vielleicht werde ich beim nächsten Den Haag Besuch in den dortigen Asiamärkten fündig. Es kommt auf jeden Fall auf meine „Fahndungsliste für seltene Zutaten„, die ich immer mit mir rumtrage.
Die Zitronengraspaste habe ich wie gesagt nach einem Rezept aus dem Buch selbstgemacht: 100 g Zitronengrasstiele mit 1/2 EL Galgant, 1 EL frischer Curcuma, 3 Kaffirlimettenblätter, 2 Knoblauchzehen, 1/2 EL Krachai/Fingerwurz miteinander mörsern bzw. im Mixer zu einer Paste zerkleinern. Die Paste hält sich angeblich nur kurze Zeit im Kühlschrank, ich habe die Reste eingefroren und bin gespannt auf die nächste Verwendung.
Wir aßen dazu wie empfohlen Jasminreis.
- 4 EL Sonnenblumenöl
- 6 EL Zitronengraspaste (siehe oben)
- 2 EL Chilipaste (Tina - Sambal Oelek)
- 1 TL Prahok (Tina - 1,5 TL Garnelenpaste Kapi)
- 2 EL Palmzucker
- 600 g Rinderfilet, in 1 cm breiten Streifen (Tina - 500 g Gulaschfleisch, in wenig Brühe weichgeschmort)
- 2 Handvoll Curryblätter, gegrillt, bis sie leicht braun und trocken werden (habe ich nicht getan, daher ist die Suppe etwas grüner)
- 1 EL Fischsauce
- 2 EL Tamarindenpaste
- 1,2 l Rinderbrühe
- 200 g Wasserspinat, in 2 cm langen Stücken
- Salz
- 4 Kaffirlimettenblätter zum Garnieren
- rote Chilis, in Streifen, zum Garnieren
- Das Öl in einem Topf erhitzen und Zitronengraspaste, Chilipaste, Prahok und Palmzucker hineingeben und anbraten, bis die Mischung aromatisch duftet. Rindfleisch und Curryblätter zugeben und eine weiter Minute braten.
- Fischsauce, Tamarindenpaste und Brühe zugeben und weitere 5 Minuten köcheln lassen. Mit Salz würzen.
- Wasserspinat zugeben und sofort auf vier Suppenschälchen verteilt, mit Chili und Kaffirlimettenblättern gerniert, servieren. Vor dem Servieren nicht erneut aufkochen.
- Zuasammen mit gedämpftem Jasminreis ist diese Suppe eine wunderbare Khmer-Mittagsmahzeit
magentratzerl says
Hab ich mir neulich ein burmesisches Kochbuch beschafft und fand mich schon echt exotisch – ich seh‘ schon, Du bist mir einen Schritt voraus 😉
Foodina says
Mhm, ich hätte burmesisch als exotischer eingeschätzt. Aber gut zu wissen *burmesisches Kochbuch auf die Wunschliste setz* 😉
magentratzerl says
Hihi. Exotisch ist immer grad das, was man nicht auf dem Plan hat 🙂
Turbohausfrau says
Kambodschanisch! Du kommst auf Ideen. Ich hatte bisher nicht die geringste Vorstellung, wie dort gekocht wird. Danke, dass du mich schlau machst. 🙂
Foodina says
Gnihihi 😉
Eva says
Reisöl habe ich noch nicht gefunden, aber hierfür hätte ich alles da und Kambodscha steht für die Wintervermeidungsradreise ab Januar ’14 ganz oben auf der Wunschliste 🙂 Danke für das Einstimmungsrezept!
Foodina says
Oh, um diese Reise beneide ich dich schon jetzt!
Dorrie von Spaces and Spices says
Ich hab‘ das Buch auch, aber ich kann mich nicht damit anfreunden. Schoen, dass es Dir anders geht.
Ich denke, dass sich Prahok durch den thailaendischen Pla Ra (fermentierten Fisch, oder „Stinkefisch“) erstetzen laesst. Den muesste es im Asienladen geben.
Foodina says
Hallo Dorrie, Pla Ra kommt auf die Fahndungsliste. Danke 😉
So ganz konnte ich mich ja auch nicht mit dem Buch anfreunden, sonst hätte es kein halbes Jahr gedauert, bis ich daraus etwas koche. Jetzt bekommt es noch eine weitere Chance 😉