Eine weitere Rezension zur Themenwoche „Jeden Tag ein Buch“, diesmal von Harm, dem Hacker. Er hat sogar zwei Rezepte für euch mitgebracht!
Eine täglich aktualisierte Liste aller Rezensionen findest du übrigens in der Facebookgruppe zu „Jeden Tag ein Buch“ und jetzt darf Harm loslegen:
Wer sich öfter hier in Foodinas Blog rumtreibt, dem wird schon das ein oder andere indische Rezept übern weg gelaufen sein. Ein häufiges Problem dabei ist, dass man zum nachkochen, erstmal eine mittelgroße Einkaufstour machen muss. Für Großstädter, wie mich zwar kein unlösbares Problem, aber fürs spontane Kochen nach Feierabend eher nichts.
An dieser Stelle springt das Buch „Indian in 6“ von Monisha Bharadwaj in die Bresche. Prämisse des Buches ist es 100 Rezepte zu präsentieren die mit maximal 6 Zutaten auskommen. Gemeint sind hier natürlich Hauptzutaten. Salz, Pfeffer, Öl zählen nicht, wohl aber die etwas ausgefalleneren Gewürze. Von den 100 Rezepten ist gut die Hälfte mit Bildern versehen. Diese sind allesamt professionell gemacht und machen Lust aufs probieren, was bei indischen Gerichten durchaus nicht immer einfach ist.
Das Buch folgt im wesentlichen dem bekannten Schema nach einem Vorwort und der Vorstellung einiger, wichtiger Gewürze und Zutaten folgen die Rezepte. Diese sind in die üblichen Kategorien, wie zum Beispiel „Breakfast“, „Fish and Shellfish“, „Meat“ und „Vegetarian“ unterteilt. Übrigens, wer es bis jetzt noch nicht gemerkt haben sollte, das Buch ist auf Englisch. Das ist aber überwiegend unproblematisch. Die Zutaten, lassen sich leicht Nachschlagen und die eigentlichen Arbeitsanweisungen, sollten für jeden verständlich sein, der heil durch den Englischunterricht in der Schule gekommen ist.
Bei den Rezepten selbst handelt es sich weniger um traditionelle Gerichte, wie man sie aus dem Restaurant kennt und mehr um moderne indische Alltagsküche. Aufgrund der 6 Zutatenbeschränkung, kommen diese in aller Regel eher gradlinig daher. 1-2 Hauptaromen, evtl. noch etwas Garam-Marala, das war’s. Die Aromatische Vielschichtigkeit traditionellere Gerichte, bei denen eine zweistellige Anzahl ganzer Gewürze nach einander geröstet und anschließend gemörsert wird, erreicht man so natürlich nicht, aber es schmeckt für mich zumindest durch aus wieder erkennbar indisch und man muss noch nicht mal nach einem Asiamarkt suchen. Bis auf wenige ausnahmen, wie zum Beispiel Amchor, Tamarindenpaste und frische Curryblätter, sind alle Gewürze und Zutaten im normalen Supermarkt locker zu kriegen.
Das und die Tatsache, dass die meisten Gerichte in deutlich unter einer Stunde zu machen sind, macht „Indian in Six“ für mich zu einem durchaus lohnenswerten Buch. Für Puristen und Gewürzsammler vielleicht eher nicht so, für jeden der aber mal eben etwas indisches Kochen will ohne sich erstmal ein neues Gewürzregal zukaufen und zu befüllen, aber unbedingt.
Zum Abschluss noch exemplarisch zwei Gerichte. Chanya Upkari und Chiristas Ghassi, was im Prinzip nichts anderes ist als ein leicht vereinfachtes Pork Vindaloo.
Chanya Upkari
Zutaten
- 2 EL Öl
- 1 TL schwarze Senfsaat
- 2 rote Chillies ( keine gehabt, weggelassen)
- ein paar Curryblätter (bei mir getrocknet, besser frisch)
- 1 400g Dose Kichererbsen, abgegossen und gespült
- 2 TL Kokosraspeln
- 1 TL Garam Masala (von mir zugefügt im Original nicht vorhanden)
- Salz
- 2 TL gehackter Koriander, wer mag
Zubereitung
1. Das Öl in einer tiefen Pfanne erhitzen und die Senfkörner darin braten bis sie springen.
2. Die Curryblätter und die Chillies hinzugeben und etwa 1 Minute mitbraten.
3. Die Kichererbsen, Kokosnuss und Garam Masala dazu geben und ein paar Minuten durcherhitzen. Evtl. ein bisschen Wasser beigeben, damit nichts anbrennt.
4. Ganz zum Schluss mit dem Koriander garnieren, wenn man ihn nicht so wie ich weggelassen hat.
Chiristas Ghassi
Zutaten
- 300g Schweinefilet in Würfeln
- 1/2 TL Kurkuma
- Salz
- 1 mittl. Zwiebel
- 1 Knoblauch Zehe u. 1 Stück Ingwer ca.1x1x1 cm (Original 1 TL Ingwer-Knoblauch-Paste)
- 5 kl. rote Chilis ohne Samen
- 1/2 El Garam Masala
- 2 1/2 El Weißweinessig
- 2 El Öl
Zubereitung
Das Fleisch mit dem Kurkuma vermischen und bei Seite stellen. Zwiebel, Ingwer, Knoblauch, Chillies, Garam Masala und Essig zu einer Paste mixen.
Das Öl in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch etwa 5 min. rundum anbraten. Hitze etwas zurück nehmen, die Zwiebelpaste hinzufügen und noch mal etwa 5 Minuten anschwitzen.
Ein paar El Wasser zugeben bis die Soße eine gute Konsistenz hat. Noch mal gut durcherhitzen und ein paar Minuten simmern lassen bis das Fleisch gar ist.
Mit Salz abschmecken, fertig. Das ganze ist tüchtig scharf, aber sehr lecker und blitzschnell.
Lieber Harm, herzlichen Dank für deine Rezension und die Fotos, die ich verwenden durfte! Ich freue mich sehr!
Credits:
Orga – Arthurs Tochter, dort findest du auch die Liste mit den teilnehmenden Blogs
Orga – Steph vom Kuriositätenladen
Logo – Ariane von Kulinarische Momentaufnahmen
Rezension – Harm
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[…] bis auf wenige Ausnahmen bebildert. Die Gewürzkombinationen sind zwar deutlich komplexer als in Indian in 6, vor besonders exotischen Zutaten wird aber auch hier zurückgeschreckt. Nichtmal vor […]