Beim niederländischen Kochevent musste es einfach dieses süss-saure Kaninchen sein. Auch wenn mir eigentlich als Hauptgang zuerst eine Art Stamppot vorschwebte, war es um mich geschehen als ich das Kaninchenrezept fand.
Kaninchen auf diese Art ist nämlich eins meiner Lieblingsgerichte aus der Kindheit. Ich bin in der Nähe von Aachen, nahe der der Grenze zu niederländischen Provinz Limburg, aufgewachsen. Und dass unsere Küche doch ordentlich von unseren niederländischen und auch belgischen Nachbarn beeinflusst worden ist, wurde mir erst klar, als ich mich mit der niederländischen Küche näher beschäftigte. So recherchierte ich dann auch andere regionale Besonderheiten meiner Heimat und war sehr erstaunt.
Genauso erstaunt war ich, wie ich in einem Delfter Hotel in der Badewanne liegend und die grade erworbenen Kochbücher niederländischer Küche studierend, ein Rezept namens „Konijn in het zuur“ – Kaninchen in der Säure – fand. Kurz die Zutaten gecheckt und direkt den Geschmack von Omas Kaninchenragout auf der Zunge gehabt.
Ja, das muss es beim Kochtreffen geben, das war mir klar. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Einfachheit halber habe ich nur Kaninchenschenkel gekauft und nicht ein bzw. zwei ganze Kaninchen zerteilt und gebraten, so wie es meine Oma tat. Ausserdem haben wir gemäss Rezept das Fleisch am Knochen gelassen. Meine Oma stellte immer ein Ragout her, wahrscheinlich schon deswegen, weil das essenskritische Enkelkind, das ich mal war, das Kaninchen nicht gegessen hätte. So wurde es aber zu einer Leibspeise und ich bin sehr froh, das Rezept gefunden zu haben, auch wenn es sicherlich etwas anders ist als das meiner Oma, das ich aber nicht kenne.
Für Saucenfans gibt es Sauce satt, es ist also ratsam, reichlich Brot und saucenaufsaugende Beilagen zu reichen. Ein Löffel reicht aber auch 😉
Apropos Beilage – wir hatten dazu Knollenselleriepüree mit Apfel und einen Endiviensalat mit Honig-Senf-Dressing. Sehr toll und eins der Highlights des Koch- und Genusstages.
- 4 Zwiebeln, in Ringen
- 200 ml Rotweinessig
- 6 Nelken
- 4 Lorbeerblätter
- 2-4 TL Salz
- 10 Kaninchenkeulen oder 2 Kaninchen
- 100 g Butter
- 4 Scheiben Ontbijtkoek
- 4 EL Apfelkraut
- 10 EL Zucker
- 4 EL Rotwein
- Stärkemehl
- In einer grossen Schüssel Zwiebel, Essig, Nelken, Lorbeer, Salz und 1 Liter Wasser vermischen. Kaninchen zufügen und gut bedeckt für 12 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.
- Am nächsten Tag das Kaninchen aus der Marinade nehmen und trocken tupfen. Butter in einem Bräter erwärmen und Kaninchenkeulen darin anbraten, bis sie Farbe genommen haben.
- Marinade mit allem darin zugeben, Ontbijtkoek, Apfelkraut und Zucker zugeben und für ca. 1 Stunde zugedeckt schmoren, dann Deckel abnehmen und für 15 Minuten köcheln, damit die Sauce etwas eindickt.
- Kaninchenteile aus der Sauce nehmen und warm stellen. Sauce durch ein Sieb giessen, dann Wein zugeben und zum Kochen bringen. Reduzieren, bis sie genug eindickt. Notfalls etwas Stärke mit Wasser vermischen und Sauce damit binden.
- Kaninchen in der Sauce servieren.
Knolselderijpuree
Selleriepüree
Zutaten für 10:
- 1 große Selleriewurzel, geschält und gewürfelt
- Salz
- 1 Apfel, geschält, entkernt und gewürfelt
- 125 ml Schlagsahne
- 2 EL Butter
- Pfeffer
- Prise Zimt
Zubereitung:
Andijviesla met honing-mosterd dressing
Endiviensalat mit Honig-Senf-Dressing
Zutaten für 10 als Beilage:
- 1 Endivie
- 10 EL Olivenöl
- 5 EL Weißweinessig
- 2 EL Honig
- 2 TL Senf
- 1 Prise Salz
- Schwarzer Pfeffer
- einige Cranberries, in Apfelsaft eingeweicht
Zubereitung:
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