Österreich vegetarisch von Katharina Seiser und Meinrad Neunkirchner
Lange hat’s gedauert, bis der erste Band der Vegetarisch-Reihe unter der Regie von Katharina Seiser hier eingezogen ist. Deutschland vegetarisch von Stevan Paul und Katha liegt hier schon länger und der ganz neue Band Italienisch vegetarisch von Claudio del Principe mit Frau Esskultur als Herausgeberin ist auf dem Weg zu mir.
Ein tolles Buch – ich mag den Einband und das dicke Papier, die Rezepte sind auf die Jahreszeiten aufgeteilt und wirken gut nachkochbar. Die Fotos sind schlicht gehalten ohne grosses Chichi, sowas mag ich. Es kleben schon viele Zettel darin, da erwartet dich also noch das ein oder andere Rezept daraus.
Was ein Schmarrn
Dass ich aber daraus als erstes ein Rezept für eine Süssspeise zubereiten würde, wunderte mich schon. Aber beim Durchblättern fiel mir der Kaiserschmarrn sofort ins Auge und erinnerte mich daran, dass der Mann seit Jahren davon sprach, einen Kaiserschmarrn zu machen. Auch wenn ich gute Erinnerungen an den Kaiserschmarrn in Tirol habe, wo ich als Kind des öfteren mit meinen Grosseltern in Urlaub war, konnte ich mich nicht wirklich dafür erwärmen. Dabei hat man die kleine Tina nahezu nur mit Kaiserschmarrn über den Urlaub bekommen 😉 Mal abgesehen von Rosenbrötchen, die es damals im Rheinland nicht gab, und einem Kinderteller mit Fritten und Bockwurst, in der eine Cocktail-Plastikgiraffe steckte. Ich erinnere mich gerne an Wandungen durch das schöne Tirol, wo ich auf der Hütte Kaiserschmarrn und Kakao inhalierte, als gäbe es kein morgen, während meine Mutter sich über Germknödel freute.
Ich schaue also durch „Österreich vegetarisch„*, finde dieses Kaiserschmarrn-Rezept und bin sofort angefixt. So einfach soll das sein?
So simpel, so gut
Ja, es war so einfach. Ich bin immer noch erstaunt, aber wahrscheinlich lag es einfach am passenden Rezept, bestimmt nicht an mir Süsskram-Dau. So simpel und köstlich, nicht zu süss und schnell auf dem Tisch, dass der Seisersche Kaiserschmarrn wohl in mein Repertoire der schnellen, winterlichen Feierabendküche einziehen wird.
Diesmal habe ich den Schmarrn nur mit Puderzucker bestreut serviert, beim nächsten Mal werde ich wohl Marmeladen dazu versuchen. Für Zwetschgenröster ist es ja jetzt zu spät. Nächstes Jahr dann wieder.
Die Menge für vier haben wir zu zweit als Hauptgericht gegessen, waren danach gut satt und sehr glücklich. Besonders der Mann war einfach happy, dass dank Katharina Seiser endlich mal ein Kaiserschmarrn auf den Tisch kam.
- 125 ml Milch
- 100 g Mehl Type 405
- 1 Prise Salz
- 4 Eier, getrennt
- 30 g weisser Zucker
- 2 EL Butter
- 1 EL Rosinen
- Puderzucker zum Bestreuen
- Backofen auf 190 Grad vorheizen
- Milch, Mehl und Salz miteinander verrühren. Eigelb unterrühren und einen glatten Teig herstellen.
- Eiweiss mit dem Zucker zu einem festen Eischnee schlagen und behutsam unter den Teig heben,
- Ein beschichtete, ofenfeste Pfanne erhitzen und die Butter darin schmelzen, Teig ca. fingerhoch in die Pfanne geben, mit Rosinen bestreuen und kurz anziehen lassen.
- Im Ofen für 5 Minuten backen, zwischendurch einmal wenden. Am besten dazu den Schmarrn vierteln und die Viertel einzeln wenden.
- Aus dem Ofen nehmen und mit zwei Löffeln auseinanderreissen. Mit Puderzucker bestreuen und servieren.
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