Beim Kochtreffen den Winter verabschiedet
Als letzten Gruss an den Winter gab es diesen Auflauf aus Buchweizennudeln, Kartoffeln, Wirsing und ganz viel Käse, genauer gesagt Fontina und Parmesan aus Nino Zoccalis Pasta. Von einfach bis extravagant* (bei Langer & Blomqvist übrigens für € 12,95).
Der Fontina hat mich übrigens viel Nerven gekostet und eine Tour durch Grossmärkte und halb Düsseldorf. Selbst auf dem Düsseldorfer Carlsplatz, einer sicheren Anlaufstelle für solche Dinge, hatte man das letzte Stück kurz vorher verkauft. Fündig wurde ich beim Lebensmittelfuzzi unter einem grossen Kaufhaus. Muss ich mir merken.
Aber die Mühen haben sich gelohnt. Auch wenn die Teilnehmer schon recht gesättigt waren, verschlangen sie die überbackenen Buchweizennudeln begierig und ich war ausgesöhnt mit meiner Odyssee durch einige Geschäfte. Nun freue ich mich auf den ersten zarten Mai-Wirsing und viele andere Köstlichkeiten, die der Wochenmarkt in den nächsten Monaten bereit halten wird. Und damit meine ich nicht Spargel, auch wenn ich den wirklich mag, aber noch mehr freue ich mich auf frische Erbsen und Dicke Bohnen.
Pizzoccheri al forno – Überbackene Buchweizennudeln
Ein bisschen aufwendig ist dieser Auflauf schon, aber die Mühe lohnt sich und an kühleren Tagen kann man auch etwas mehr Bewegung gebrauchen 😉
Du stellst du köstlichen Buchweizennudeln her, kochst nebenher die Kartoffeln und schmorst den Wirsing. Den Käse hackst und reibst du. Dann fügst du alles zusammen und packst den Auflauf in den Ofen, bis die hungrigen Mäuler aufgrund des wunderbaren Käseduftes schon gierig mit dem Besteck klappern. Man wird dir nahezu auf Knien für dieses wärmende und sättigende Mahl danken – ausser Alexander Herrmann ist unter deinen Gästen, der ist vorher schon vom Käseduft vertrieben worden 😉
Ich verspreche, für’s Dessert vom Kochtreffen, das ich am Mittwoch für dich habe, den Clown wieder einzupacken. 🙂
- 300 g Buchweizenmehl
- 300 g Weizenmehl Tipo 00
- ½ TL Salz
- 6 Eier
- 5 grosse festkochende Kartoffeln, mit Pelle fast gar gekocht und dann in Scheiben geschnitten
- 150 ml Olivenöl
- 3 Stangen Lauch, in 1 cm grosse Würfel geschnitten
- 9 Knoblauchzehen
- 250 g Wirsing, in 3 cm grosse Stücke geschnitten
- 9 Blättchen Salbei
- Salz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- 225 g Fontina, klein gehackt
- 300 g frisch geriebener Parmesan
- Pastateig - Buchweizenmehl und Weizenmehl miteinander vermengen.
- Direkt auf der Arbeitsplatte oder in einer ausreichend großen Schüssel mit einer Mulde versehen.
- Salz und Ei hinzu geben.
- Zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten, welcher die Konistenz von Kinderknete haben sollte.
- So lange kneten, bis die gewünschte Elastizität erreicht ist.
- Bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
- Noch einmal durchkneten, Elastizität prüfen.
- Portionsweise ggf. leicht mehliert ausrollen (Pastamaschine ca. Dicke 6).
- In ca. fingerbreite nicht zu lange Streifen schneiden, separieren, auf einem Küchentuch abgedeckt leicht anziehen lassen.
- Auflauf - Ofen auf 180 Grad O/U vorheizen.
- In einem grossen Schmortopf das Olivenöl erhitzen und den Lauch, den Knoblauch, den Wirsing und die Salbeiblätter weich dünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen und beiseitestellen.
- Die Nudeln in reichlich sprudelnd kochendem Salzwasser ca. 30-60 Sec nicht ganz al dente kochen, abgiessen und unter die Wirsingmischung heben.
- Eine ofenfeste Form einfetten und die Zutaten in Schichten wie bei einer Lasagne hineinfüllen. Zunächst die Hälfte der Nudel-Wirsing-Mischung hineingeben, dann mit der Hälfte der Kartoffeln abdecken und die restliche Pastamischung darauf verteilen. Wiederum mit den verbliebenen Kartoffelscheiben abdecken und mit den Käsen bestreuen.
- Den Auflauf für ungefähr 25 Minuten im Ofen backen, bis der Käse goldbraun ist. Auf Wunsch beim Servieren frisch geriebenen Parmesan dazu reichen.
* Affiliatelink
Susanne says
Also, Alexander Herrmann ist grade nicht in Sicht. Aber dafür Pizzoccheri-Wetter. Ich mag diese Pasta sehr, bloß im Ofen gratiniert habe ich sie noch nie. Sollte ich mal 🙂
Foodina says
Hier ist auch Schietwetter mit Aprilvorboten. Sonne, Hagel, Sturm, Regen, alles dabei. Und ja, du solltest mal 😉
Jana says
Von Pizzoccheri schwärmt die gesamte Familie meines Freundes regelmäßig. Die BESTEN gäbe es ja in Celerina (Schweiz), aber wenn ich deine Bilder sehe, könnte ich sie eines besseren belehren. Mhhh das sieht super aus! Ich schicke die gesamte Bande dann mal vorbei 😉
Übrigens, falls du es dort nicht schon versucht hattest: Fontina gibt es bestimmt im CENTRO (italienischer Lebensmittelhandel). Der sitzt auf der Acker- und der Nordstraße und hat ein super Angebot!
Foodina says
Ah, auf Centro bin ich gar nicht gekommen. Dabei bin ich regelmässig in der Ecke wegen der indischen Geschäfte und war auch vor ein paar Jahren da mal drin… Danke, das werde ich jetzt nicht mehr vergessen 😉
Sabi says
Hallo,
jetzt bin ich gerade aus Zufall auf dein Blog gestossen und hab in den Rezepten gestöbert. Ich hatte die Pizzoccheri vor kurzem schon mal bei „grain de sel“ gesehen und dachte – da musste mal schreiben und jetzt schon wieder. Bestimmt ist das Rezept so auch ganz fein – aber wohl kaum vom Original zu übertreffen. Ich bin deutsche, lebe am Comer See und also nicht weit von der „Wiege“ dieses Rezeptes entfernt und glücklicherweise bekomme ich hier sehr gute Buchweizennudeln schon fertig. Im Orginal auf gar keinen Fall „Eiernudeln“ das wäre viel zu teuer gewesen. Buchweizen, Kartoffeln, Wirsing (u.U. auch Mangold) das hatten die Bauern, genauso wie Bergkäse und Butter.Pizzoccheri sind, wie so oft, das „Arme-Leute“ Essen von vergangenen Zeiten.
Die Nudeln, Kartoffeln und Gemüse wird zusammen gekocht (auf die verschiedenen Garzeiten achten) abgiessen, währenddessen hat man Knoblauch und Salbei in viel Butter leicht angebräunt und den Käse in Würfel geschnitten. Käse unter die Nudel-Gemüsemischung heben, die Salbeibutter drüber und möglichst schnell sehr heiss servieren. Ein echtes Winteressen und nichts für „low-carb“-Fans – aber heeeeerrrrrlich…..
Nicht an Käse und Butter sparen – der Käse zieht so richtig Fäden und es duftet – nach einem Schneespaziergang, so mit das Beste was einem passieren kann!!
So das musste ich mal klar stellen – schicke gerne ein Foto!
Viel Freude beim Kochen und Bewirten…
Sabina
Thea says
Obwohl ich eigentlich keine Kaufhaus-Jule bin: Den besten Fontina bekomme ich immer in der „perfekten“ Lebensmittelabteilung bei „Ka…adt“. Im Berlin-Charlottenburger Haus ist die Käsevitrine grandios bestückt, und meine beiden bevorzugten Käsequeens haben ordentlich Ahnung von ihren Produkten. Es passiert mir äußerst selten, dass die bei einer Käserarität passen müssen.
Foodina says
Gennau dort – natürlich nicht in Berlin, sondern in Düsseldorf – habe ich ihn dann bekommen. Und wenn ich nicht schon satt gewesen wäre, hätte ich mir noch ein Butter Chicken bei einem der besten Inder in Düsseldorf gegönnt. Der betreibt dort im „Futterbereich“ einen Imbiss…