Total einfach Nr. elfundrölfzig
Ich begeistere mich momentan für unkomplizierte Rezepte und anscheinend hält die Phase auch noch eine Zeit an. Schuld an der neuen Einfachheit in meiner Küche ist eindeutig Hugh Fearnley-Whittingstalls Drei gute Dinge auf dem Teller: 180 genial einfache Rezepte aus dem River Cottage* und seine anderen Kochbücher.
Ein paar zusammengeworfene Zutaten, die so gut und seelenwärmend miteinander funktionieren, so etwas fasziniert mich grade sehr. Natürlich koche ich auch noch viel indisch und andere Gerichte, vieles auch einfach us dr lameng. Und grade an indischen Rezepten liegt hier einige auf Halde, die Fans können sich freuen, bald das 200. Rezept aus der indischen Küche hier zu finden.
Aber zurück zu den Tomaten mit Ei und Brot – ich war skeptisch, wurde aber nicht enttäuscht. Ein Gericht mit 6 Zutaten, die man meist in der Küche hat, besonders in der Tomatensaison, die ich schon sehnsüchtig erwarte. Aber auch ausserhalb der Saison genehmige ich mir gelegentlich frische Tomaten, nur im Winter mag mir eine Speise mit frischen Tomaten nicht so richtig schmecken. Meist beginnt diese Phase, wenn ich die letzten selbstgezogenen frischen Tomaten verbraucht und zu Tomatenpüree und getrockneten Tomaten verarbeitet habe. So richtig Lust auf Tomaten bekomme ich erst wieder im April, natürlich auch noch zu früh für die einheimische Produktion. Asche auf mein Haupt.
Hier kann man auf jeden Fall gut den Unterschied zwischen Bio-Eiern und normalen Freilandeiern sehen. Die Bio-Eier haben einen wesentlich helleren Dotter. Ich bevorzuge Bio-Eier, möglichst vom Demeter-Hof, aber wenn es sich nicht anders ergibt, nehme ich auch die Freiland-Eier von einem kleinen Gefügelhof aus der Region. Ein anderer Geflügelhof – auch aus der Region – hat sich disqualifiziert, als er mir Bodenhaltungseier als Freiland verkaufte und auf Nachfragen ein paar Tage später meinten, dass das schonmal vorkommt, dass die Hühner bei schlechtem Wetter nicht rauswollen. Danke, verarschen kann ich mich alleine! Leider war ich an diesem Morgen noch nicht wach genug, um angemessen zu kontern. Stattdessen kaufe ich meine Eier halt jetzt woanders.
Tomaten mit Ei und Brot aus dem Ofen
Unkompliziert ist es schon, aber leider ein bisschen zeitintensiv. Der Ofen macht aber grösstenteils die Arbeit, du hast also genügend Zeit nebenher und musst nicht die ganze Zeit in der Küche stehen. Einfach die Tomaten in einer Auflaufform mit Öl, Salz und Pfeffer im Ofen garen, währenddessen die Brotstücke marinieren. Die gibst du nach einer Weile zu den Tomaten, lässt sie kurz bräunen und schlägst dann die Eier in Kuhlen, die du zwischen der Brot-Tomaten-Mischung herstellst. Wieder im Ofen muss das Eiweiss nur noch stocken und fertig ist ein vorzügliches Gericht. Probier’s aus!
- 250 g Tomaten, in Spalten
- 1 EL Olivenöl
- 100 g altbackenes Brot, in mundgerechte Stücke gerissen
- 2 Eier (Tina - 4 Eier)
- Salz
- schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
- Backofen auf 190 Grad O/U vorheizen.
- Tomaten in eine Auflaufform geben, mit etwas Öl beträufeln und mit Salz und Pfeffer würzen. Für 30 Minuten im Ofen schmoren, bis sie weich sind.
- Währenddessen das Brot mit etwas Öl sowie Salz und Pfeffer gut vermengen.
- Die Form aus dem Ofen nehmen und die Brotstücke zwischen den Tomaten verteilen. Weitere 10 Minuten in den Ofen stellen, bis das Brot goldbraun ist.
- Wieder die Form aus dem Ofen nehmen und zwischen Tomaten und Brot Mulden in der Anzahl der Eier bilden. Eier dort hineinschlagen und für weitere 5 Minuten in den Ofen schieben, bis das Eiweiss fest, aber das Eigelb noch flüssig ist. (Tina - dauerte bei mir ca. 15 Minuten)
- Herausnehmen, Salz und Pfeffer darüberstreuen und servieren.
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Susanne says
Die Hühner wollen nicht raus….. faszinierende Aussage 🙁
Foodina says
Ja, das hat mich so geärgert. Geschnallt habe ich das leider erst, als ich weiterging. Es war einfach zu früh für mein Hirn an dem Morgen.
Katja says
Solche Aussagen bzw. Menschen Stärken nicht das Vertrauen in Bio und Co! Dann lieber direkt, ehrlich und offen, statt den Kunden zu ver…..n.
Das Rezept klingt lecker und sieht gut aus. Wird es bestimmt diese Woche geben.
Schönes WE, Katja
Foodina says
Das war zum Glück kein Bio-Stand, sondern ein kleiner Geflügelhof hier aus der Stadt.
Uta says
Ich fühlte mich mal extrem veräppelt, als ich in einem Supermarkt vom selben regionalen Geflügelhof sowohl Bio- als auch „konventionelle“ Freilandeier entdeckte. Daraufhin rief ich dort ja auch sofort an und die wollten mir tatsächlich verklickern, sie könnten das strengstens trennen…wer’s glaubt, wird selig… Also, entweder man betriebt einen konventionellen ODER einen Bio-Hof, aber bestimmt keinen Mix!