Ein kleines indisches Menue mit Freunden
Letztens kochten wir mit Freunden ein paar indische Gerichte, die wir für uns alleine nicht kochen würden. Schon alleine, weil ich zwar mittlerweile keine pingelige Esserin mehr bin, aber doch so manche Dinge immer noch nicht essen kann. Dazu gehört fettiges Fleisch mit und ohne Knochen und auch grüne Paprika. Zwar sitze ich grade bei solchen Dingen wie Lammkeule oder Nackensteaks sabbernd am Tisch, aber runter bekomme ich solche Dinge leider nicht. Grüne Paprika ist mir einfach zu bitter und herb. Der Mann liebt sie, ähnlich wie Lammkeule. Da lag es nahe, eins seiner Lieblingsgerichte aus seiner Zeit in Indien auf den Plan zu setzen – Aloo Capsicum, nach einem Rezept von veg recipes of india, dazu einfache Parathas, auch nach einem Rezept von veg recipes of india. Ausserdem bastelten wir Duck Tikka mit grünem Chutney und Lammkeulen nach Hyderabad-Art, beides nach Rezepten indischer Köche in London. Zu den Lammkeulen reichte ich selbstgemachtes Naan sowie Safranreis – us dr lameng, kein Rezept 😉 – und damit die Lammkeulen-Verächter – ich war nicht alleine 😉 – nicht hungrig zu Bett gehen müssen, ein Chicken Vindaloo nach Anjum Anands „Indisch kochen ganz easy„*. Und darum soll’s heute gehen!
Die Rezepte für die Lammkeule und das Duck Tikka folgen in den nächsten Tagen.
Vindaloo geht immer
Ähnlich wie Julia bin ich ein richtiger Vindaloo-Fan. Ich mag es gerne sauer-scharf, auch einen süssen Dreh finde ich interessant. Und das ist mir diesmal richtig gut gelungen, auch wenn es eher ein Zufall war. Der Weissweinessig war ausgegangen und leider hat er es nicht auf die Einkaufsliste geschafft. So dachte ich, da wäre noch etwas. War aber nicht! So hatte ich die Wahl zwischen zig Fruchtessigen, Rotweinessig, Balsamico in diversen Abstufungen, den natürlich auch in weiss. Und der sollte es dann werden.
Wooooaaaahhh, wie geil ist das denn? Das Vindaloo hatte genau den richtigen Geschmack für mich. Fein säuerlich, schön scharf und mit einer dezenten süssen Note, die man mit Zucker so nicht erreicht. Weisser Balsamico unterstützt das süss-saure Aroma der Tamarinde und schiebt es ein wenig an. KNALLER! Das läuft meinem Standard-Vindaloorezept den Rang ab. Daher gab’s das Chicken Vindaloo schon mehrfach bei mir und ein Rest Paste vom indischen Kochen steht noch im Kühlschrank und wartet auf den nächsten Einsatz.
Chicken Vindaloo – so geht’s
Zuerst stellst du eine Paste her, dabei solltest du darauf achten, dass du alle trockenen Gewürze im Mixer zerkleinerst bevor du die feuchten Zutaten hinzu gibst. Sonst bekommst du die Gewürze nicht mehr richtig klein und strapazierst den Mixer und damit auch dein Gehör mehr als nötig. Dann nimmst du entweder Hähnchenteile deiner Wahl ohne Haut oder wie ich Hähnchenbrust und zerteilst sie in mundgerechte Stücke. Bei Hähnchenbrust benötigst du weniger Garzeit als bei Stücken mit Knochen oder ausgelösten Schenkeln zum Beispiel.
Die Zwiebeln schwitzt du an, gibst die Gewürzpaste hinzu und schwitzt sie auch an. Dann Tomaten darin weich köcheln, dann auf grösserer Hitze anbraten, bis sie dunkler sind. Hähnchen mit etwas Wasser zugeben und zugedeckt schmoren, dann ohne Deckel etwas reduzieren.
Als kleine Ergänzung haben wir auch noch ein paar Curryblätter in Ghee angebraten, bis sie schön crisp sind und zum Schluss mit dem aromatischen Öl über das Curry gegeben.
- 1 TL Kreuzkümmelsamen
- 1,5 TL Koriandersamen
- 3 Gewürznelken
- 6 schwarze Pfefferkörner
- ¾ TL Curcuma, gemahlen
- 1 Zimtstange (Tina - Cassiazimt)
- 2 grössere, rote Chilischoten
- 9 Knoblauchzehen
- 1 cm Ingwer
- 1 TL Tamarindenpaste
- ¾ TL Zucker
- ¾ TL Salz
- 5 EL Weissweinessig (Tina - weisser Balsamico)
- 4 EL Pflanzenöl
- 1 grosse Zwiebel, gehackt
- 4 EL Gewürzpaste
- 4 grosse Tomaten, gehackt
- Salz
- 700 g Hähnchenteile ohne Haut, in mundgerechten Stücken (Tina - 800 g Hähnchenbrust)
- 1 Handvoll frische Curryblätter
- Ghee
- Für die Gewürzpaste alle Zutaten im Mixer pürieren, dabei zuerst die trockenen Gewürze und die feuchten Zutaten später zugeben.
- Für das Curry das Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel darin für 10 Minuten goldbraun anbraten. Gewürzpaste zugeben und unter Rühren für 2 Minuten anschwitzen.
- Tomaten zufügen und salzen.Zugedeckt für 10 Minute weich köcheln, dann unter Rühren offen für 6 Minuten auf höherer Hitze anbraten, bis sie etwas dunkler sind.
- Hähnchen zugeben und kurz unter Rühren anbraten, dann mit ca. 250 ml Wasser ablöschen. Zugedeckt für 20-25 Minuten (Hähnchenbrust kürzer) schmoren. Dann ohne Deckel für 5 Minuten auf grösserer Hitze etwas reduzieren, dabei das Fleisch darin hin und her wenden.
- Curryblätter bei mittlerer Hitze in zerlassenem Ghee braten, bis sie kross sind.
- Curry in eine Servierschüssel füllen und mit Curryblättern samt Ghee übergiessen.
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Julia says
ha! Der hat mir in der Not auch schon geholfen. Auch bei Chutneys! Ich LIEBE Vindaloo & könnt‘ schon wieder!!
Foodina says
😉 Wir zwei Vindaloo-Junkies…
Julia says
Ich drück auf 5 Sterne & es zeigt nur 3 an 🙁 War keine Absicht!