Den Mund voll indischer Aromen
Ein Rezept für Inder – so schreibt Anjum Anand in ihrem Kochbuch „Indisch kochen ganz easy„* über dieses Gericht. Und ich glaube, da hat sie recht. Allerdings möchte ich das auch noch erweitern auf Menschen mit schärfe- und gewürzerprobtem Gaumen. Den Eltern des Mannes würde ich dieses Gewürzhähnchen wohl nicht vorsetzen und meiner Familie noch viel weniger. Dafür ist es zu komplex in seinen Aromen und für viele auch einfach zu intensiv, als das sie die einzelnen Nuancen erschmecken könnten.
Aber zum Glück gibt es viele andere, die eine solche Speise zu schätzen wissen. Einige aus meinem Bekanntenkreis und auch der/die ein oder andere GenussbloggerIn wie z.B. meine „indische Schwester“ Julia kann man sicher mit diesem Gewürzhähnchen erfreuen. Für alle anderen koche ich gerne was leichtes oder nehme sie mit auf eine Reise durch die indische Küche, dort angefangen, wo auch meine Wurzeln sind, denn ich war auch mal ein „Mürbchen“…
Was ist mit dir? Wäre dir ein solches Gewürzhähnchen zu viel?
Meine Tipps für Gewürzhähnchen
Du kannst auch andere Hähnchenteile ohne Haut verwenden, dann solltest du etwas mehr Wasser zugeben und die Teile auch länger schmoren. Die Hähnchenbrust ist ja ruckzuck gar. Wichtig ist, dass bei Schmoren immer genug Wasser im Topf ist, damit das Ganze nicht anbrennt.
Die Gewürze bekommst du im gut sortierten Gewürzladen oder besser noch im indischen Lebensmittelgeschäft. Dort kosten die Gewürze wesentlich weniger und sind in genau der Qualität, die du für indisches Essen brauchst.
Ein bisschen Vorsicht ist beim Anrösten der ganzen Gewürze geboten, denn sie springen dir schnell aus dem Topf und sind wirklich böse heiss. Wenn du noch kein Gefühl für’s Rösten der Gewürze hast, gibst du am besten einen Deckel auf den Topf und wartest, bis die Gewürze gegen den Deckel springen. Dann stellst du die Hitze runter und nimmst den Topf vom Herd. Erst öffnen, wenn du nicht mehr hörst.
Das Garam Masala, das am Ende noch zugegeben wird, intensiviert die Aromen nochmal und lässt die Speise einfach rund schmecken. Probier’s aus.
Das ist ein sehr indisches Gericht mit seinen ganzen Gewürzen und es macht Spass, wenn die Saaten im Mund beim Draufbeissen zerspringen. Muss man schon mögen 😉
Du isst es am besten mit einem Stück Fladenbrot – indisches oder vom Türken.
- 2 cm Ingwer, grob gehackt
- 6 Knoblauchzehen, grob gehackt
- 1 Tomate, grob gehackt
- 75 g Joghurt
- 2 EL Pflanzenöl
- ½ TL braune Senfsaat
- ½ TL Fenchelsaat
- ¼ TL Bockshornkleesaat
- ½ TL Kreuzkümmelsaat
- ½ TL Schwarzkümmelsaat
- 1 kleine Zwiebel, fein gehackt
- ¾ TL Kreuzkümmelsaat, gemahlen
- 1 TL Koriandersaat, gemahlen
- ¼ TL Curcuma, gemahlen
- 350 g Hähnchenbrust ohne Haut und Knochen, in grossen Stücken
- 1-3 grüne Chilis, rundherum eingestochen
- ½ TL Garam Masala
- Salz
- Zitronensaft nach Geschmack
- Koriandergrün nach Geschmack
- Ingwer und Knoblauch mit 1 EL Wasser pürieren und beiseite stellen. Dann Tomate mit Joghurt pürieren.
- Das Öl in einem Topf erjitzen und die ganzen Gewürze zugeben. Sobald diese anfangen in der Pfanne zu springen, die Zwiebel hinzugeben und unter Rühren leicht bräunen. Ingwer-Knoblauch-Paste, gemahlenen Kreuzkümmel, Koriander und Curcuma zugeben. Bei mittlerer Hitze unter Rühren 3-4 Minuten anbraten, bis sich das Öl trennt.
- Die Hähnchenteile zugeben und leicht bräunen, dann Tomaten-Joghurt-Püree, Chilis und etwas Wasser zugeben. Zum Kochen bringen und zugedeckt bei schwacher Hitze etwa 15 Minuten schmoren, bis das Fleisch zart ist.
- Deckel abnehmen und das Wasser bei starker Hitze verdampfen lassen, das Fleisch dabei in der dickenden Sauce hin und her wenden. Noch 4 Minuten bräunen, bis das Öl austritt, dann noch etwas Wasser zugeben, so dass eine Sauce entsteht. Garam Masala unterrühren. Mit Salz und nach Bedarf etwas Zitronensaft abschmecken und mit untergerührtem Koriandergrün servieren.
Ayurlie says
Hallo Foodina,
ich setz mich dann mal an den Tisch dazu und geniesse dein leckeres Gewuerzhaehnchen 🙂
LG Ayurlie
Thomas says
habe das Rezept heute ausprobiert. Statt fehlender frischer Tomate habe ich Tomatenmark verwendet. Statt Koriandergrün Blattpetersilie. Wir haben es mit Basmatireis gegessen, sehr lecker, wird wiederholt, dann mit frischer Tomate und mit Koriandergrün.
Thomas
Anikó says
Mit Gewürzen kommen meine Geschmacksknospen sehr gut klar, nur meine Schmerzrezeptoren nicht mit Schärfe. Ich würde einfach die Chilimenge auf ein Minimum reduzieren 🙂 Weil ansonsten hört es sich wunderbar an! Was würde es denn in Indien noch dazu geben? Einen Raita? Irgendwas gemüsiges?
Foodina says
🙂
Ja, je nach Region eine Raita, Naan oder Reis, noch ein Dal ist oft dabei 🙂