Denkste…
Da freust du dich, dass der Herr Ottolenghi in „Jerusalem: Das Kochbuch“ auch ein Rezept notiert hat, das wirklich nur mit einer Handvoll Zutaten auskommt und du hast auch noch einen Rest Filoteig im Kühlschrank von den indonesischen Fleischpäckchen, die du am Wochenende mit Freunden zubereitet hast. Die Freude währt aber nur so lange, bis du das erste Ei-in-Filo-Päckchen total verhaust, weil der Teig zu trocken war und du zu lange gewartet hast, bis du das Päckchen ins heisse Fett geworfen hast.
Dann wolltest du ja auch noch deine Idee umsetzen und bebilderte Anleitungen für deine Leser machen. Weil’s geht und der Mann doch jetzt einen superduper Blitz für die Kamera hat, um auch Licht in die fototechnisch zu dustere Küche zu bringen.
Die Schritt-für-Schritt-Anleitung gibt’s trotzdem, ausserdem das Rezept und den Hinweis des Herrn Ottolenghi, dass man zügig arbeiten soll, kann ich nur an euch weitergeben. Dann bekommt ihr wirklich tolle Ergebnisse, auch wenn sicherlich zur ottolenghischen Perfektion des Kochbuchfotos mit einem zerlaufenden Eigelb noch viel Luft ist. Ich zeig euch das Rezept und die Anleitung trotzdem, auch wenn mein Eigelb leider grösstenteils fest geworden ist. Geschmeckt hat es auch jeden Fall richtig gut, wie man es von einem Ottolenghi-Rezept erwartet.
Die hier gezeigte Anleitung ist eine meiner ersten und ich hoffe, sie gefällt euch und hilft euch weiter. Mit ein bisschen mehr Übung werden die Anleitungen sicher besser. Ich hoffe, ihr habt Geduld mit mir.
Trotzdem sitze ich jetzt hier ganz hibbelig und bin sehr gespannt, was ihr dazu meint. Lasst doch eure Meinung in einem kleinen Kommentar hier. Ich würde mich sehr freuen.
Hier nun das Rezept und die bebilderte Anleitung
Die Zutaten – Blattpetersilie, Frühlingszwiebel, Eier, Filoteig und Salz/Pfeffer in der Mühle
Alles geschnippelt und die flache Schale bereitgestellt.
Das Öl erhitzt und auch eine Schaumkelle bereitgelegt
Den Filoteig unter einem feuchten Küchentuch bereitgelegt
Ein Filoteigblatt auf die flache Schüssel legen
Petersilie und Frühlingszwiebel in die Kuhle geben, ein Nest bilden und ein Ei in dieses Nest schlagen, dann salzen und pfeffern
Zügig zu einem Päckchen zusammenschlagen und mit dem Schluss nach unten ins heisse Fett geben
Für ca. eine Minute frittieren, bis die Unterseite braun und gut verschlossen ist, dann wenden und wieder ca. eine Minute frittieren. Herausnehmen und mit den weiteren Filoteigblätter genau so verfahren. Anrichten und servieren.
- etwa 250 ml Öl zum Frittieren
- 4 Blätter Filoteig
- 6 EL Blattpetersilie, gehackt
- 3 EL Frühlingszwiebel, in feinen Ringen
- 4 Eier
- Salz
- schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
- Öl in eine mittlere Sauteuse geben. Es sollte ca. 2 cm hoch gefüllt sein. Auf mittlerer Hitze erwärmen, bis das Öl heiss ist. (Löffelstielprobe)
- Ein Filoteigblatt (die anderen mit einem feuchten Tuch abdecken bis zur Verwendung) ausgebreitet auf eine flache Schale legen, in der Mitte über der Schale sanft herunterdrücken. Ein Viertel der Petersilie und der Frühlingszwiebel in diese Kuhle geben und ein Nest daraus bilden. Ein Ei in dieses Nest schlagen, salzen und pfeffern, dann die Filoteigseiten darüber schlagen und sofort vorsichtig umdrehen und mit dem Abschluss nach unten ins heisse Fett geben. Für ca. 1 Minuten frittieren, bis diese Seite braun und verschlossen ist, dann wenden und die andere Seite eine weitere Minuten frittieren.
- Das fertig gegarte Päckchen auf Küchenpapier abtropfen lassen und warm stellen. Mit den restlichen Filoteigblätter genau so verfahren.
Ingrid says
Super ist es geworden.
Ich liebe bebilderte Rezepte wie dieses.
Beim ersten Bild sehe ich bereits welche Zutaten ich benötige und entscheide ob es ein Rezept für mich wäre.
Dieses gehört zu den „interessiert mich“
Foodina says
Dankeschön <3
Fein, dass grade das Zutatenbild soviel Zuspruch bekommt. Ich dachte zuerst, dass man das nicht braucht, aber du bestärkst mich darin, weiterhin Zutatenbilder zu machen.
Harm says
Oh ja zügig arbeiten und gleichzeitig zu jedem Schritt Fotos machen ist auch nicht so einfach.
Das Zutaten Bild find ich auch cool, bin gespannt wie du das beim ersten indischen Schritt-für-Schritt-Rezept machst, wenn da die ganzen elfunddrölfzig Gewürzgläser mit drauf müssen 😉
Foodina says
Jau, wir haben auch ordentlich geflucht dabei. Aber vierhändig ist ja so einiges möglich, wie man sieht. Und wir hatten ja auch 4 Versuche. OK, mit dem ersten verdasselten Päckchen sogar 5 😉
Und das erste indische Gericht ist auch im Kasten und kommt nächste Woche – mit nur 4 Gewürzgläsern…
Noémi says
Genial!!
Da gebt ihr euch aber echt viel Mühe für die Anleitung.
Ich finde das super, so kann man sich das echt noch besser vorstellen, wie’s gemacht wird.
Foodina says
Dankschön, ich freue mich sehr.
Grade bei diesem Rezept fand ich eine bebilderte Anleitung auch wichtig, weil man sich manche Schritte nicht so ganz vorstellen kann. Wir mussten das englische Ottolenghirezept mehrfach lesen und ausdiskutieren, bis wir es verstanden hatten.
Véronique says
Zur Info: Brick-Blätter, die leicht dicker und „dichter“ sind als Filo-Blätter (sie werden auch aus gekochtem Grieß vorbereitet, und nicht aus Mehl) findet man gelegentlich in Deutschland. „Bricks à l’oeuf“ sind auch in Frankreich sehr verbreitet: Muss ich bald wieder machen. Danke für die Erinnerung daran. 🙂