Hey, das macht Spass
Das mit den bebilderten Anleitungen macht mehr Spass als gedacht. So langsam fuchsen wir uns ein in Prozesse und Techniken, wie wir am besten auf den Fotos zeigen, was ich meine. Mittlerweile nehme ich auch oft selber die Kamera in die Hand, damit der „Fotosklave“, wie Harm den Mann spasseshalber nannte, auch wieder mehr mitkochen kann. So siehst du auf einem der Fotos auch mal seine Hand.
Ich hoffe, dass ich die Fotos und Rezepte so aufbereite, dass ihr auch einen echten Mehrwert davon habt. Denn ein Stück mehr Arbeit ist es schon, motiviert aber dermassen, dass ich wieder angefangen habe, ein paar eigene Rezepte zu entwickeln.
So entstand dieses Aloo (Kartoffel) Mattar (Erbsen) Makhani (Tomaten-Buttersauce), auch wieder in einer etwas moderneren Variante, wo die Kartoffeln nicht in der Sauce ertränkt und darin totgekocht werden, wie es bei vielen indischen Rezepten der Fall ist. Hier dürfen die Kartoffeln und ihre köstliche Tandoori-Würzung für sich alleine stehen.
Eine Makhani-Zubereitung gibt’s meist zu Tandoori-Hähnchen. Das Gericht ist als Butterchicken populär in der ganzen Welt. Ich habe schon einige sehr unterschiedliche Butterchicken zubereitet. Das liebste ist mir aber immer noch das Originalrezept aus dem Moti Mahal, aber auch das Paneer Makhani war hier sehr beliebt. Da lag es nahe, dass ich zu dem Aloo Mattar, das oft mit einer Tomatensauce gereicht wird, diese Makhani-Sauce zubereite, die rahmiger ist als die sonstigen Tomatensaucen und natürlich auch gehaltvoller 😉
Das Geheimnis einer Makhani-Sauce ist der getrocknete Bockshornklee (indisch – Kasuri Methi), der eine feinwürzige Note zur Tomatensauce hinzufügt. Natürlich kann man ihn auch weglassen, aber zumindest für mich würde dann was fehlen.
Anleitung mit Bildern und Tipps
Die Zutaten: In Curcuma gekochte Kartoffeln. Zwiebel, Knoblauchpaste*, Ingwerpaste*, Tomaten, Erbsen
Gewürze: Kaschmir-Chilipulver*, Garam Masala (selbstgemacht oder hier kaufen*), Tandoori Masala (selbstgemacht oder hier kaufen*), Curcuma, gemahlene Koriandersaat, getrocknetes Bockshornkleegrün* (Kasuri Methi) – meine indischen Gewürze sind fast ausnahmslos von den indischen Firmen TRS oder MDH, beide bekommt man in indischen Lebensmittelläden. Die Gewürzmischungen sind selbstgemacht, die Rezepte kommen irgendwann noch 😉
Gewürze der grossen deutschen Firmen kommen einfach nicht an die Qualität der indischen heran und sind zudem auch wesentlich teurer.
Butter und Clotted Cream (alternativ süsse Sahne)
Los geht’s – die Tomaten mit Ingwer, Zwiebel und Knoblauch im Mixer pürieren.
Öl in einer Sauteuse erhitzen, Kreuzkümmel darin anschwitzen, bis er beginnt dunkel zu werden und duftet, dann die Tomatenmischung zugeben. Das leere Mixbehältnis mit ein wenig Wasser (50 ml oder so) ausschwenken, damit du auch die Reste erwischst und dieses Wasser auch in die Sauteuse geben.
Siehst du den Farbunterschied? Das ist kurz vor verbrannt 😉 Es geht schnell und du solltest immer bereit sein, die Sauteuse schnell von der Hitze zu nehmen, so dass dir die Samen nicht verbrennen.
Achtung beim Eingiessen der Tomatenmischung – es spritzt und splottert, dann das Fett ist sehr heiss.
Denk dran, das Mixgefäss mit etwas Wasser auszuschwenken. Jetzt lässt du die Mischung sanft köcheln, bis sie nicht mehr roh riecht. Dann gibst du die Gewürze und Salz zu.
Das riecht jetzt wieder etwas „roh“. Riech mal, dann weisst du, was die Inder damit mit meinen. Du köchelst die Sauce, bis sie ein bisschen eindickt (dafür sorgt unter anderem auch der gemahlene Koriander, die Inder verwenden ihn gerne zum Andicken und Binden) und nicht mehr roh riecht.
Jetzt rührst du die Clotted Cream bzw. Sahne unter und gibst die Erbsen zu. Die müssen jetzt nur noch warm werden.
Neben der Sauteuse siehst du auch meine Probierlöffel – mit dem einen gehe ich in die Sauce und gebe diese dann auf einen anderen Löffel. Das ist die sauberste Lösung, damit man nicht immer wieder mit demselben Löffel und damit Spucke, Bakterien usw. an das Essen bringt.
Die Sauce lässt du jetzt auf kleiner Flamme warm stehen und widmest dich den Kartoffeln.
Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, die vorgegarten Kartoffeln (ich habe sie in der Mikrowelle gar geschossen, daher haftet noch sehr viel Curcuma daran) zugeben und in dem Fett schwenken, dann Tandoori Masala zugeben und gut mit den Kartoffeln mischen. Braten, bis die Kartoffeln leicht gebräunt sind, gegebenenfalls mit etwas Salz abschmecken.
Jetzt noch Butter und Garam Masala zum Abrunden der Aromen unter die Sauce rühren und sofort mit den Kartoffeln servieren.
- 500 g Kartoffeln, geschält und gewürfelt
- 1 TL Curcuma
- Salz
- 1,5 TL Tandoori Masala
- 1 EL Pflanzenöl
- 2 Tomaten, gewürfelt
- 1 kleine Zwiebel, gehackt
- 1 TL Knoblauchpaste oder selbe Menge frischer Knoblauch, püriert
- 1 TL Ingwerpaste oder selbe Menge frischer Ingwer, püriert
- 1 EL Pflanzenöl
- 1 TL Kreuzkümmelsaat
- 1 TL Curcuma, gemahlen
- 1 TL Koriandersaat, gemahlen
- 1 EL Kasuri Methi (getrocknetes Bockshornkleegrün)
- 1 TL rotes Chilipulver
- Salz
- 1 EL Clotted Cream oder 2 EL süsse Sahne
- 150 g TK-Erbsen, aufgetaut
- 1 TL Garam Masala
- 1 guter Stich Butter
- Die Kartoffeln in Salzwasser mit Curcuma gar kochen, abschütten und beiseite stellen. (Alternativ schnell in der Mikrowelle garen)
- Für die Sauce die Tomaten mit Ingwer, Knoblauch und Zwiebel im Mixer zu einer Paste verarbeiten.
- Öl in einer Sauteuse erhitzen und die Kreuzkümmelsaat darin anschwitzen, bis sie gut duften und leicht braun werden. Tomatenmasse zugeben, ein bisschen Wasser in den Mixbecher geben und schwenken, so dass die Reste der Tomatenmischung im Wasser sind, dann auch in die Sauteuse geben. Ein paar Minuten köcheln, bis die Sauce nicht mehr roh riecht.
- Curcuma, Koriander und Kasuri Methi unterrühren. Mit Salz abschmecken und das Chilipulver ünterrühren. Wieder etwas köcheln, bis die Sauce eindickt. Dann Clotted Cream unterrühren und Erbsen zugeben. Abschmecken und auf kleiner Hitze warm halten.
- Für die Tandoori-Kartoffeln Pflanzenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, Kartoffeln zugeben und kurz darin schwenken, dann Tandoori Masala zugeben und die Kartoffeln gut damit vermischen. Etwa 10 Minuten braten, bis die Kartoffeln heiss und leicht gebräunt sind. Mit Salz abschmecken.
- Butter und Garam Masala unter die Sauce rühren, dann sofort auf Teller verteilen und die Kartoffeln auf die Sauce geben. Servieren.
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Bastel says
Ich finde deine reich bebilderten Rezepte wunderschön zum Anschauen und mir läuft dabei das Wasser im Mund zusammen. Ich glaube, es kommt mal wieder indisch auf den Kochplan bei uns.