Fleischlos geht’s wieder rund
Nachdem mir liebe Freunde wiederholt in den Poppes getreten haben und auch der Mann es geschafft hat, mich mit seiner wöchentlichen Frage, wann ich wieder blogge, in den Wahnsinn zu treiben, bin ich also wieder hier.
Viele Pläne habe ich für meine kleine fast-indische Genussseite hier, aber auch im analogen Leben wird sich einiges ändern. Was ich davon in welcher Zeit umgesetzt bekomme, bestimmt meine Zeit und weiterhin meine Gesundheit, die ich momentan ungerne in die Hände von weiteren Ärzten lege, solange es mir etwas besser geht. Mit diffusen Schmerzen ist die Wanderschaft von Arzt zu Arzt frustrierend bis nervend. Ernst genommen werden war gestern, vernünftige Therapien auch.
Nachdem ich mich einige Zeit verkrochen und meine Wunden geleckt habe, muss es jetzt wieder aufwärts gehen. Basta!
Daher nutze ich wieder einmal die christliche Fastenzeit, um ernährungstechnisch einen Gang zurückzuschalten und verzichte wieder auf Fleisch und Fisch. Sehr viel Freude macht mir, dass sich das Mann mir wohl endgültig angeschlossen hat und die Fastenzeit mit mir durchzieht, ja sogar noch einen draufsetzt. Er als Schokoladenvernichtungsmaschine hier im Haus verzichtet auf seine heissgeliebte Schoki. Da werde ich wohl nachziehen müssen. Schokolade wird also auch für mich gestrichen.
Zudem habe ich mir eine Facebook-Abstinenz verordnet, genauso wie beim Fleischkonsum mit Fastenbrechen am Sonntag. Das Fleisch gab’s am Sonntag für mich, aber Facebook habe ich nicht angefasst. Nach ein paar Tagen, war es gar nicht mehr so schlimm 😉
Wie schon öfter hier erwähnt, faste ich weniger aus religiösen Gründen, sondern eher weil’s jetzt dran ist. Da ich unter chronischer Aufschieberitis leide, kommen mir solche festen Termine nämlich sehr recht.
Auch werde ich mich mehr mit mir beschäftigen im Sinne von „wo bin ich und wo will ich hin“, dazu gehören auch Planungen im Jobbereich und der Ernährungsberaterlehrgang will auch abgeschlossen werden. Wieviel sich dann davon hier im Blog wiederspiegeln wird, steht in den Sternen.
Ein „wo will ich hin“ steht seit längerem fest – das Gewicht! Nachdem ich jetzt ein Jahr lang getrödelt und mein Gewicht gehalten habe, nehme ich jetzt die letzten Kilos in Angriff.
Hier nun das Rezept mit bebilderter Anleitung
Die Zutaten: Vorne siehst du Bockshornkleesaat, Chilipulver und gemahlenen Koriander, dahinter die grüne frische Chilischote (klein und gemein 😉 ) und die getrocknete rote Chili, dann kommt Curcuma, ganze Kreuzkümmelsaat und braune Senfsaat, Tomaten, dahinter das Öl, Zwiebeln, Eier und die frischen Curryblätter, die ich aus dem TK geholt habe. Dann noch Koriandergrün, Tamarindenpaste, Knoblauch-Ingwer-Paste und Kokosmilch (die gute von Aroy-D, welche ohne Zusätze auskommt und einen hohen Anteil Kokoscreme hat)
Das rote Chilipulver muss nicht scharf sein, aber dafür schön rot, denn es sorgt mit der Curcuma für die Farbe. Für Schärfe gibt man eher frische grüne Chili hinzu, da gilt je kleiner, desto schärfer. Ich kaufe sie immer im indischen Lebensmittelhandel, dann weiss ich, dass die was können. Dort bekomme ich auch die frischen Curryblätter, die ich von den Zweigen abzupfe und vakuumiert einfriere, denn so viel wie eine indische Familie verbrauche ich dann doch nicht davon, auch wenn hier oft indische gekocht wird. Lass sie weg, wenn du keine frischen bekommen kannst, die getrockneten kommen einfach in keinster Weise an das besondere Aroma von frischen Curryblättern heran.
Die Tamarindenpaste hat auch ein besonderes süss-saures Aroma, das sich mit nichts vergleichen lässt. Am ehesten kannst du sie durch ein wenig fruchtigen Essig mit einer Spur Zucker ersetzen.
Knoblauch- und Ingwer-Paste verwende ich meist getrennt, aber da ich mich letztens vergriffen habe und das Kombiprodukt gekauft habe, wird das erstmal aufgebraucht. Ersetzen kannst du beide durch frisch pürierten Ingwer und Knoblauch. Und keine Angst vor einer Knoblauchfahne. Der Ingwer sorgt dafür, dass der Knoblauch am nächsten Tag nicht so ausdünstet.
Zuerst erhitzt du das Öl in einer Sauteuse, gibst die ganzen Gewürze und die Curryblätter hinzu und brätst sie, bis sie anfangen zu hüpfen. Achtung, das geht schnell und auch ebenso schnell ins Auge. Sorge also dafür, dass du einen Deckel für den Topf griffbereit hast und auch Platz, um den Topf schnell von der Platte zu nehmen. Nach gebräunt kommt nämlich ganz schnell schwarz 😉
Schalotte und Knoblauch-Ingwer-Paste dazu, das wird nochmal kurz spritzen. Am besten verrührst du es sehr schnell mit dem anderen Zutaten.
Tomaten und grüne Chili zugeben, verrühren und ein paar Minuten schmoren, bis die Tomaten weicher sind. Um ein Anbrennen zu vermeiden, kannst du hier schon bei Bedarf ein Schlückchen Wasser zugeben.
Die gemahlenen Gewürze dazugeben und verrühren, dann Wasser zugeben und salzen. Köcheln, bis die Gewürze nicht mehr „roh“ riechen. Schnupper mal zwischendurch, du wirst merken, was ich meine. Irgendwann beginnt es, rund zu riechen, wo es vorher noch irgendwie unfertig und unharmonisch roch.
Mach dir keinen Kopf um die grosse Menge Korianderpulver. Es wird weder nach Seife schmecken, noch wird der Koriander unangenehm vorschmecken. Die Inder verwenden Korianderpulver gerne zum andicken und für eine schöne Konsistenz der Sauce.
Wie du siehst, habe ich mich für ein eher blasses Chilipulver entschieden, dass eher ins orange geht. Ich wollte die Farbe des Currys eher Richtig gelb-orange haben und dazu ist dieses Chilipulver auch schärfer als meine anderen. Das Curry sollte schön scharf und wärmend werden, mit viel desinfizierender Chilischärfe, um die bösen Erkältungsgeister, die im Winter immer über uns schweben, abzuwehren.
Tamarindenpaste und Kokosmilch unterrühren und für 5 Minuten köcheln lassen.
So sieht das Curry aus, wenn es fertig ist und warmgestellt wird, um das Omelett zu braten.
Die Eier mit etwas Salz würzen. Wir haben noch ein paar Curryblätter kein geschnitten und zugegeben, wo sie doch grade mal ausgefroren waren. Öl in einer Pfanne erhitzen, das Omelett auf beiden Seiten leicht bräunen und dann in Rauten schneiden.
Die Sauce auf Teller geben und die Rauten darauf anrichten und mit Koriandergrün bestreut servieren. Wenn du magst, kannst du die Omelett-Rauten auch in die Sauce geben. Es sieht dann nicht mehr ganz so hübsch aus. Ich spreche da aus Erfahrung 😉
Dazu passt (indisches) fladenbrot genauso wie Basmatireis.
- 1½ EL Rapsöl
- 1 TL Senfsaat
- 1 getrocknete rote Chili
- ½ TL Bockshornkleesaat
- ½ TL Kreuzkümmelsaat
- 10 Curryblätter, frisch
- ½ TL Ingwerpaste
- ½ TL Knoblauchpaste
- 1 grosse Schalotte, fein gehackt
- 1 Tomate, gehackt
- 1 grüne Chili, in Ringen
- ½ TL Curcuma, gemahlen
- 1 TL Chilipulver
- 1¼ EL Koriandersaat, gemahlen
- 1 TL Tamarindenpaste
- 160 ml Kokosmilch
- Koriandergrün, gehackt
- Salz
- 4 Eier, verkleppert
- Salz
- Pflanzenöl
- Öl in einem schweren Topf erhitzen, Senf, rote Chili, Kreuzkümmel, Bockshornklee sowie Curryblätter darin anschwitzen, bis die Gewürze springen. Auf kleiner Hitze Ingwer- und Knoblauchpaste darin anschwitzen, dann die Schalotte zugeben. Für eine Minute braten und grüne Chili sowie Tomate zugeben. Köcheln bis alles weich ist.Curcuma, Chilipulver sowie Korianderpulver unterrühren und köcheln, bis es nicht mehr roh nach Koriander riecht.
- Etwa 50 ml Wasser unterrühren, aufkochen und salzen.
- Tamarindenpaste zugeben, dann Kokosmilch angiessen und für 5 Minuten langsam köcheln. Warm stellen.
- Die Eier in einer Schlüssel mit ein bisschen Salz verschlagen. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Eimasse darin braten, bis das Omelett von beiden Seiten leicht gebräunt ist.
- Omelett auf eine Platte geben und in rautenförmige Stücke schneiden, dann in die Sauce legen.
- Mit Koriandergrün bestreut servieren.
Infoteil:
- Ingwerpaste
- Kaschmir-Chilipulver (für ein schönes rot)
- Knoblauchpaste
- Senfsaat, braun
- Tamarindenpaste
- Basmati von Tilda (der BESTE!)
Milchmädchen says
Ach, wie ich hier Punkte und Ausrufezeichen verteilen möchte! Allem voran, was das böse F-Wort angeht. Wenn ich beruflich nicht müsste, stiege ich sofort in die Abstinenz ein! Wobei: Nach Feierabend wäre ja schon ein Anfang. Und das mit dem Bloggen… *seufz*
Das Curry kredenze ich spätestens am Wochenende. Danke für die Vorlage!
Milchmädchen says
PS: Wie viel Wasser sollen bei Punkt 2 dazu gegossen werden? Nur, weil’s das morgen geben soll 🙂
Foodina says
*grummel* Das hat das Plugin wieder geschluckt. Ich lerne das nie 😉
Ca. 50 ml würde ich zugiessen..
Milchmädchen says
Super, danke!