Einblicke oder auch ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt
Wie viele von euch wissen, übe ich seit einem Jahr Yoga. Zuerst war es vor allen Dingen als sportliche Betätigung gedacht, um „was zu tun“ und den Rücken zu stärken. Yoga wird aber immer mehr für mich auch der Weg, um meinen inneren Rücken zu stärken, mein Leben und das meiner Mitmenschen zu verbessern. Denn du fängst immer erst bei dir an, anders wird es nicht oder halt nicht gut gehen.
Zuerst kam die bessere Körperhaltung, auch ausserhalb meiner Zeiten, wo ich Yoga übe, und mit der Zeit verändert sich auch die innere Haltung, wenn man sich mehr damit auseinandersetzt, was Yoga eigentlich bedeutet. Angefixt von den ersten Erfolgen – ich erzählte dir davon – geht der Weg nun weiter. Ein erster grosser Teil des Weges ist ahimsa, die Gewaltlosigkeit, die mich grade sehr beschäftigt.
Keine Angst, das wird jetzt keine Abhandlung über Eso-Gedöns, aber du kannst auch ganz einfach zum Rezept herunterscrollen. 🙂
Gewaltlosigkeit – dabei geht es nicht nur um körperliche Gewalt, sondern auch um geistige und verbale Gewalt, dir gegenüber, aber auch gegenüber anderen. Schlecht über andere zu reden und zu denken ähnlich wie über dich schlecht zu denken. Das funktioniert nicht von heute auf morgen und ist anscheinend ein langer Weg, aber es lohnt sich, ihn zu gehen. Diese Welt ist es wert, bei sich anzufangen und die Welt für sich ein bisschen besser zu machen. Wenn das alle täten oder auch viel mehr, als es jetzt tun, wäre unsere Welt eine bessere. Und das ist kein irres Eso-Gedöns, sondern einfach Fakt. Selbst unsere Grosseltern sprachen schon davon, dass man zuerst vor seiner eigenen Haustüre kehren soll. Und genau das übe ich, jeden Tag und werde vielleicht auch besser darin.
Schlecht über andere zu reden, zu lästern, tut vielleicht in dem Moment gut, bleibt aber in dir haften und haftet auch an dem, über den du schlecht geredet hast. Das ist nicht schön, für keinen, und du weisst bestimmt auch, wie das ist, Opfer von Spott und Lästereien zu sein. Wem tut das gut, dauerhaft? Ähnlich wie schlechtes Denken über sich selbst. Dir tut das am wenigsten gut und deinem direkten Umfeld auch nicht. Und das darfst du mir glauben, ich weiss sehr genau, wovon ich da spreche.
Wenn wir bei uns anfangen und Gewaltlosigkeit immer mehr in unserem Inneren verankern, kann diese Welt im kleinen für uns selbst, aber auch im grossen besser werden.
Und damit meine ich nicht, jeden Tag wie ein Honigkuchenpferd grinsend durch die Gegend zu laufen und rosa Wolken zu atmen, bis die Jungs mit dem Habmichlieb-Jäckchen kommen. Aber vielleicht schon freundlich sein zur mürrischen Verkäuferin, die vielleicht einen schlechten Tag hat, böse Träume hatte, Ärger mit dem Mann oder was auch immer. Vielleicht hat sie Schmerzen, wer weiss. Macht es dir das Leben leichter, wenn du sie anranzt? Ihr macht es das Leben bestimmt nicht leichter. Vielleicht ist sie beim nächsten Mal wieder mürrisch zu dir, aber irgendwann wirst du Erfolg haben und sie wird dir ein Lächeln schenken, weil sie gelernt hat, dass du nett bist. Ist das nicht grossartig? Sie hat dann wahrscheinlich etwas bessere Laune und du sicher auch. Ich habe das ausprobiert bei einer ziemlich zähen Wochenmarktverkäuferin. Mittlerweile kommt sie schon strahlend auf mich zu und bedient mich sehr gerne. Was ein paar nette Worte dann und wann auslösen können – Wahnsinn!
Jetzt aber genug geschwafelt, ab zum Rezept 🙂
Hab einen schönen Tag!
How-to-Anleitung in Bildern
Heute mal kein genaues Rezept, sondern eine einfache Anleitung für dich. Die Mengen kannst du dir nach Gusto anpassen bei diesem köstlichen und sehr schnell zu kochenden indischen Fusiongericht mit dem würzigen Halloumi, Rucola mit seiner feinen Schärfe, buttrigen Kartoffeln und süss-pikantem Chutney.
Das verwendete Pflaumen-Chutney habe ich übrigens von der lieben Julia geschenkt bekommen. Das Rezept findest du dort. Du kannst aber auch ein anderes fruchtig-pikantes Chutney verwenden.
Los geht’s! Du brauchst Garam Masala, Rucola, ein fruchtig-würziges Chutney wie dieses Pflaumenchutney, Kartoffeln, Halloumi und Ghee. Natürlich auch noch Salz für die Kartoffeln und wenn du magst, ein paar Chiliringe für oben drauf. Ich hatte welche, die in Öl eingelegt sind, passten wunderbar dazu. Da sie ein spontaner Einfall waren, sind sie nicht mit auf dem Bild.
Für’s Kochen der Salzkartoffeln brauchst du keine nähere Beschreibung, oder? 😉
Das sind übrigens festkochende Kartoffeln der Sorte Annabelle. Als Lagerkartoffeln meine liebste Sorte. Im Sommer verwende ich auch gerne rotschalige Laura, wenn sie noch frisch vom Feld kommt. Als Lagerkartoffel ist sie mir zu muffig. Ich bin kein Fan von mehligkochenden Kartoffeln für Püree und Stampf, die ich beide eher in kompakter Konsistenz mag. Hier sind die festkochenden optimal, weil der Stampf sehr grob sein und buttrig – gheeig liest sich echt bescheiden – schmecken soll.
Während die Kartoffeln kochen, erhitzt du etwas Öl in einer Pfanne, gibst die Halloumischeiben hinein und bestäubst sie nach Geschmack mit Garam Masala. Du brätst sie langsam und nicht zu heiss, bis sie eine schöne Kruste bekommen haben.
Wenn die Kartoffeln gar sind, schüttest du sie ab und lässt sie kurz ausdampfen. Dann gibst du reichlich Ghee dazu, zwei Esslöffel dürfen es schon sein 😉
Dann stampfst du sie grob und arbeitest dabei das Ghee unter. Probier mal, du solltest deutlich Ghee, Salz und Kartoffeln schmecken.
Dann mischst du Rucola in einer für dich angenehmen Menge unter. Er sollte nur leicht zusammenfallen dabei.
Fertig! Jetzt anrichten nach Geschmack.. Du siehst bei den Tellerfotos, dass ich zwei Varianten ausprobiert habe. Beide haben gut funktioniert und sahen jetzt nicht so schlecht aus 😉
[…] Gewürzhalloumi mit Rucola-Kartoffelstampf und Chutney […]