Tschüss, kleiner Prince…
Eigentlich thematisiere ich die Tode irgendwelcher Promis hier nicht, aber Prince war ein zu grosser Teil meines Lebens bzw. meiner Jugend, als dass ich da einfach drüber weg gehen könnte. Ausserdem sitzt der Schock noch tief, dass er einfach weg ist, auch wenn ich seine aktuelle Musik nicht mehr kannte. Spotify und Youtube geben da ja nicht so viel her und CDs habe ich schon lange nicht mehr gekauft. (Edit – ich sehe grade, dass so vieles neu bei Youtube hochgeladen wird *seufz*)
Gestern abend kam ich grade vom Grillen rein, als die Eilmeldung im Fernsehen kam und war sofort sehr angefasst. Dieser Moment wird mir wohl immer in Erinnerung bleiben, ähnlich wie 9/11, die Wahl von Papst Benedikt, der Rücktritt desselben und auch die Wahl von Papst Franziskus sowie auch die Todesmeldung von Michael Jackson.
Ich suchte sofort nach Musik von ihm bei den üblichen Verdächtigen im Netz und fand nichts… Das macht mich traurig, denn viele seiner Stücke gehören zum Soundtrack meines Lebens. Kiss z.B. war und ist ein Garant dafür, mich auf eine Tanzfläche zu bekommen, bei Purple Rain bin ich immer ganz nah am Wasser und es gibt noch so einige mehr, mit denen ich etwas verbinde.
Sometimes it snows in April
Sometimes I feel so bad, so bad
Sometimes I wish life was never ending,
and all good things, they say, never last
So begnüge ich mich, das im Netz verfügbare zu hören, das aus seine Feder kam oder von ihm inspiriert wurde, wie z.B. Sheila E., Wendy und Lisa oder auch – wer kennt es nicht – Nothing compares 2 U, das Lied meiner ersten grossen Liebe im Jahr 1990.
Letzten Endes sehe ich es positiv, denn Prince Tod kitzelt gerade Gefühle aus mir heraus, die die letzten Wochen sanft in mir schwelten. Das tut weh, aber es ist gut, dem Raum zu geben, daran zu arbeiten und es dann zu überwinden.
Aber ich werfe jetzt Lolly Lolly von Wendy und Lisa ein und gebe mir danach die volle Dröhung Sheila E. und dir gebe ich jetzt das Rezept für eine köstliche anglo-indische Suppe.
Ein anglo-indisches Kochtreffen
Das hatten sich meine Gäste gewünscht. Gerichte, wie sie heute in indischen Restaurants in Grossbritannien gekocht werden oder auch wie sie ein Teil der britischen Esskultur wurden.
So kochten die Jungs und Mädels eine hervorragende Mulligatawny, natürlich ein Chicken Tikka Masala (die Hochzeit von englischer und indischer Küche), Balti Gosht – ein Lammcurry nach pakistansich-englischer Art und als süssen Abschluss Cranachan auf Punjabi-Art.
Aber erstmal zur Mulligatawny – von dieser Suppe gibt es wahrscheinlich so viele Varianten, wie es Köche gibt. Nur hat die Mulligatawny, wie sie heute in Grossbritannien gekocht wird, nicht mehr viel mit den „Pfefferwasser“ aus Tamil Nadu zu tun. Dort findest du weitere Informationen dazu und auch ein Rezept für eine moderne Version des südindischen Klassikers.
Die Mulligatawny (fein, nach dem x-ten mal schreiben, geht auch eine Mulligatawny flüssig aus der Tastatur), die wir hier beim Kochtreffen gekocht haben, ist eine feine, leicht fruchtig-würzige Variante mit kleingewürfeltem, knackigem Gemüse und einem Hauch Kokosmilch. Die Curryblätter bringen einen Hauch Südindien mit, aber unter’m Strich ist sie wohl eher anglo als indisch, auch wenn sie vom Zweisterner Atul Kochhar im Londoner Restaurant Benares wohl so oder in Abwandlungen gekocht wird.
Die Rezeptmenge ist für 8 Personen als wirklich kleine Vorspeise gedacht und für 4 als grosse Vorspeise oder sogar kleines Hauptgericht. Wenn du den Lammfond durch Gemüsebrühe ersetzt, wird die Suppe sogar vegetarisch bzw. vegan.
- 8 Curryblätter
- 8 EL Kokosöl
- 2 TL schwarze Senfsamen
- 1 Zwiebel, fein gehackt
- 2 grüne Äpfel, ohne Kerngehäuse fein gewürfelt
- 1 Möhre, in kleinen Würfeln
- 4 grüne Chilis, fein gehackt
- 1 Stange Sellerie, fein gewürfelt
- 4 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 2 cm Ingwer, gerieben
- 1 TL Curcuma, gemahlen
- 1 TL Currypulver
- 100 g rote Linsen
- 400 ml Lammfond
- 200 ml Kokosmilch
- Salz
- Öl in einer Sauteuse erhitzen und die Curryblätter sowie Senfsamen darin anbraten, bis die Senfkörner zu springen beginnen. Dann Zwiebel, Apfel, Möhren, Chilis und Sellerie hinzugeben und einige Minuten unter Rühren andünsten.
- Knoblauch, Ingwer, Curcuma und Currypulver unterrühren und kurz mitköcheln, dann die Linsen und den Lammfond zugeben und garen, bis die Linsen weich sind.
- Kokosmilch zugeben und mit Salz abschmecken, dann servieren.
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Bastel says
Schade, dass ich bei diesem Treffen nicht dabei war. Nun ja, nun muss ich diese Suppe (ich kanns noch nicht flüssig schreiben und lass es deshalb) eben selber nachkochen. Ich werde aber wohl nicht bis Silvester warten, um sie stilecht zum Dinner for one zu genießen. Das Rezept klingt danach, als ob es auch zum Sommer passt. Also Guten Appetit.
Foodina says
Ja, du hast echt was verpasst. Es war alles sehr gut. Die Jungs und Mädels haben ganze Arbeit geleistet..
Und ja, die Suppe ist auch was für den Sommer 🙂
Julia says
Schwestern im Geiste… Eigentlich wollte ich mir das Rezept anschauen. Dann blieb ich an Deinen Zeilen zu Prince hängen. Exakt so geht es mir auch. Ich war in den 80ern viel eher „Team Prince“ als „Team Michael Jackson“. Die Genialität des Letzteren erschloss sich mir erst später. Er war mir damals zu sehr Coca-Cola-Pepsi-Disney-Pinup. Den Konzertfilm „Sign o‘ the times“ hab ich in unserem Mini-Kleinstadt-Kino sicher 15 x gesehen. Wie paralysiert! Glücklicherweise habe ich die alten Platten (jawohl, Platten!!) noch. Auch viele der protegierten Künstler, die Du genannt hast: Wendy & Lisa (Waterfall!), Sheila E. und wie hieß die Sängerin von „Mia Bocca“? Ich weiß nur nicht, was ich zuerst hören soll: Alphabet Street? Sign o‘ the times? 1999? Das ist sooooo traurig 🙁
Foodina says
Ich war beides – Team Prince und Team MJ, aber ersterer war einfach tanzbarer 🙂
Ich habe als allererstes Kiss gesucht, klicke mich aber mittlerweile durch viele andere… Allen voran „The most beautiful girl in the world“.
Sign o‘ the times und auch Alphabet Street liebe ich sehr.
Als Platte hatte ich nichts von ihm, aber als Kassette, dem Umstand geschuldet, im Internat zu sein und keinen Platz für Plattenspieler und Platten zu haben.
Lovesexy habe ich immer wegen dem Cover vor der Nonne verstecken müssen 🙂
Wir sind wirklich Schwestern im Geiste, darauf bald ein Alt oder zwei oder drei 🙂 Oder du kommst zu meinem indischen Supperclub im Juli in Köln!
Barbara says
Immer wenn ich bei Dir vorbei schaue, kriege ich großen Appetit auf indisches Essen. Diese Suppe habe ich auch noch nie gemacht. Klasse!
Foodina says
So soll es sein 🙂 Ich bin angetreten, euch alle mit indischem Essen anzufixen 🙂
Jensi says
Auch mich hat der Tod von Prince berührt. Ich liebe die ‚Little Red Corvette‘, sie hat mich zum Tanzen verführt. Schöne Erinnerungen an eine wilde Zeit.
Die Mulligatawny habe ich so noch nie gekocht. Deine Version mache ich bestimmt auch mal. Meine Basis war immer Hühnerbrühe, mit Lamm bekommt sie einen tollen kräftigen Charakter.
Die erste Mulligatawny ist mir derart scharf geraten, weil ich Cayenne mit Paprika verwechselt hatte. Wir hatte alle Tränen in den Augen. 😉
Thomas W. says
Wenn es nur halb so lecker wird wie es auf dem Bild aussieht, dann werde ich mich ab heute täglich darin baden 😛
Danke!