Man muss sein eigenes Geschwafel auch hin und wieder überprüfen
Daher gab es hier dieser Tage den indischen Klassiker Mattar Paneer, also ein Curry mit Erbsen und indischem Frischkäse, mit Tofu statt Paneer. Warum das?
Wenn mich jemand fragt, was er als Ersatz für Paneer nehmen soll, rate ich immer dringend davon ab, Feta zu verwenden, auch wenn er in einigen Kochbüchern und auf Internetseiten als Ersatz empfohlen wird. Feta hat nun vielleicht eine ähnliche Konsistenz wie Paneer, aber der Geschmack ist doch ein ganz anderer – viel intensiver und weniger fein als der fast neutrale Paneer. Ich empfehle stattdessen Tofu oder einen festen Mozzarella, meist als Pizza-Mozzarella verkauft in Rollen oder schon zu Scheiben geschnitten.
Und ich muss mir nach diesem Tofu Mattar – Mattar steht für Erbsen – einfach mal wieder Recht geben. Ein guter, frischer Tofu aus dem Asialaden steht dem Paneer in nichts nach, weder in Sachen Konsistenz noch in Sachen Geschmack. Natürlich schmeckt es ein bisschen anders, aber keineswegs schlechter.
Ich bevorzuge übrigens den frischen Tofu, der in gut sortierten Asialäden in Wannen in Lake liegt und in kleinen Frischhaltebeuteln verkauft wird. Da kommt einfach kein Produkt aus dem Bioladen oder Reformhaus mit. Und wenn man dran riecht, weiss man, warum der Tofu auch Beancurd – Bohnenquark – genannt wird.
Tofu Mattar – Erbsen-Curry mit Tofu
Ich habe hier zwei Varianten für dich notiert – eine feine und eine eher rustikale. Für die feine Variante, die du auch auf dem Foto siehst, habe ich die Masala durch ein Sieb gestrichen, damit die Sauce nicht stückig ist und ich auch keine Gewürze herausfischen bzw. mitessen muss. Die rustikale Variante ist dann so, wie man viele Curries kennt, ein bisschen stückig mit ganzen Gewürzen darin. Entscheide einfach für dich, welche Version du bevorzugst oder auch deiner Zeit, die du für’s Kochen aufwenden magst, entspricht.
Ähnlich kannst du auch beim Schärfegrad verfahren und beim Garam Masala. Ich habe recht viel von beidem verwendet, weil ich es auch gewöhnt bin. Solltest du zuviel Chilipulver zugegeben haben, kannst du es abmildern, indem du etwas Sahne zugibst. Beim Abschmecken mit dem Garam Masala probierst du es zuerst mit einem halben TL, rührst gut um und gibst dem Curry ein paar Minuten, damit sich das Gewürz entwickeln kann. Probiere erneut und entscheide, ob es jetzt rund schmeckt. Ansonsten gibst du noch etwas Garam Masala dazu. 🙂
- 2 cm Stück Ingwer, grob gehackt
- 2 grosse Knoblauchzehen, grob gehackt
- 2 Tomaten, geviertelt
- 2 EL Pflanzenöl
- 1 TL Kreuzkümmelsaat
- 10 schwarze Pfefferkörner
- 5 Gewürznelken
- 4 cm Zimtstange (ich verwende für herzhafte Gerichte Cassia)
- 1 Lorbeerblatt (ich verwende die grossen indischen)
- 1 Zwiebel, fein gehackt
- ¾ TL Curcuma, gemahlen
- 1 TL Chilipulver oder Menge nach deinem Gusto
- 2 TL Koriandersaat, gemahlen
- 150 g (TK-)Erbsen
- 1 Block fester Tofu a ca. 400 g, in Würfeln
- 100 ml Vollmilch
- Salz
- 1-2 TL Garam Masala zum Abschmecken
- Koriandergrün, gehackt
- Den Tofu in heissem Wasser ein paar Minuten ziehen lassen und gut abtropfen lassen, falls er zu weich ist.
- Ingwer, Knoblauch und Tomaten im Mixer fein pürieren, nach Bedarf etwas Wasser zugeben.
- Das Öl in einer Sauteuse erhitzen. Kreuzkümmel, Pfeffer, Nelken, Zimt und Lorbeer zugeben und anrösten, bis der Kreuzkümmel dunkler wird und es aromatisch riecht.
- Zwiebeln zugeben und anschwitzen, bis sie leicht goldbraun sind. Dann Curcuma, Koriander und Chilipulver unterrühren, kurz angehen lassen und dann das Tomatenpüree zugeben. Salzen und zum Kochen bringen.
- Auf mittlerer Hitze für ca. 10 Minuten köcheln lassen, bis sich einige Öltropfen auf der Oberfläche zeigen und sich die Farbe intensiviert hat.
- Für eine feine Sauce die Masse nun durch ein Sieb streichen und wieder in die Sauteuse geben. Für die rustikale Variante kann dieser Schritt ausgelassen werden.
- Ein paar Minuten weiterköcheln, dann die Milch unterrühren. Nach Bedarf etwas Wasser zugeben. Zum Kochen bringen und die Erbsen zugeben. Etwa 5 Minuten auf mittlerer Hitze köcheln, dann mit Garam Masala und Salz abschmecken und Koriandergrün unterrühren.
- Den Tofu vorsichtig unterheben und zugedeckt ca. 5 Minuten köcheln, bis sich der Tofu erwärmt hat, dann servieren
Micha says
Oh schön – das werde ich dir diese Woche nachkochen!
Foodina says
🙂 Freut mich, dass dir das Rezept so gut gefällt!
Julia says
Das sieht mal wieder köstlich aus! Und ich gebe Dir recht: Tofu kann Paneer ersetzen. Aber Feta keinesfalls. Wie soll das denn schmecken? Jedenfalls ein hübsches Gericht für „unter der Woche“. Gleich mal bookmarken 🙂
Foodina says
Ja, das denke ich auch immer, wenn ich solche Tipps irgendwo lese. 🙂
Lotte says
Das war sehr lecker! Mir ist so ein Stück Paneer einfach immer zu viel, aber schöner frischer Tofu macht sich fast noch besser – wird’s also in Zukunft häufiger geben 🙂