Worüber ich nachgedacht habe:
- Ich war nie jemand, der Euro in DM umgerechnet hat. Die neue Währung ist mir damals ziemlich schnell ins Blut übergegangen. Anders manche Kolleginnen, die noch Jahre später immer noch Preise in DM umrechneten. Aber manchmal ertappe ich mich schon dabei. Wie zum Beispiel bei dem neuen Gin unten im Beitrag. Vor allen Dingen kam mir der Gedanke, dass ich jemanden, der mir damals gesagt hätte, dass ich irgendwann für eine Flasche Gin (eine Spirituose, die ich damals noch gar nicht auf dem Schirm hatte) umgerechnet über 70 DM ausgeben würde, sehr stark für verrückt erklärt hätte. Oder auch umgerechnet 40, 50 oder auch mal 100 DM für ein! Kochbuch. Ich wäre stundenlang nicht aus dem Lachen herausgekommen.
Gab’s damals so hochpreisige Kochbücher? Ich weiß es nicht, denn damals fanden Kochen und ich in unterschiedlichen Welten statt. 🙂 - Dieses Gedönse mit Facebook nervt mich immer mehr. Also das, was jetzt aufgeploppt ist mit dem Datensammeln. Meine Tendenz, die Schotten bei Facebook dicht zu machen, wird dadurch natürlich verstärkt. Es wäre zwar eigentlich schade um die netten Kontakte, die ich dort habe, aber wenn etwas mehr nervt, als es Freude macht, muss es halt weg! (dazu auch ein Artikel bei Caschy oder die Kolumne von Sascha Lobo)
Wie ist das bei euch? Habt ihr noch Bock auf Facebook? - Ich bin ja echt ein Fastenprofi, dem es wenig ausmacht, sieben Wochen lang mit wenigen Ausnahmen (Fastenbrechen!) auf Fleisch zu verzichten. Aber je länger die Tage werden (und leider noch nicht wärmer), bekomme ich Jieper auf Thaifood wie Rindfleischsalate oder ein schnelles Stir-fry. Klar, geht Thaiküche auch vegetarisch, aber anders als bei der indischen Küche fühlt sich vegetarisches Thaifood für mich tatsächlich eher wie eine Beilage an und auch oft wie nix halbes und nix ganzes. Ganz ähnlich geht es mir mit chinesischen fleischlosen Rezepten. Die meisten fallen in eine ähnliche Kategorie wie oben genanntes Thaifood. Nuja, wenigstens den Sushi-und-co.-Jieper konnte ich beseitigen (siehe unten)
- Die frühjährliche Zeitumstellung steht an. Was gibt’s schlimmeres? Nuja, dass man mit der Familie zum sehr frühen Mittagessen verabredet ist! Mir geht dieses Übel ja nicht schon genug auf den Nerv. Ich stelle mich schon mal darauf ein, dass ich eine Woche lang total aus der Spur sein werde inklusive meiner Ernährung. Solltet ihr also nächste Woche nichts von mir lesen, hat mich der Mann gefesselt und geknebelt, weil ich eh zu nix zu gebrauchen war. 🙂
Was ich gegessen habe:
Montag
Ich habe ein Risotto mit chinesischer Chili-Bohnen-Paste und fermentierten schwarzen Bohnen zubereitet, darauf der klein geschnittene Rosenkohl in Senf-Ahornsirup-Glasur vom Vortag und der Mann hat sich eine Entenbrust dazu gebraten. Der Risotto war eine echte Aroma-Bombe und ist wohl für Ostern gesetzt!
Dienstag
Wir waren mit Freunden in der Tokyolounge in Düsseldorf verabredet und genossen Sushi, Sashimi und viele andere Leckereien. Beim letzten Treffen dort mit dem Freundeskreis waren wir leider wegen meiner blöden Nasennebenhöhlenentzündung verhindert, sodass wir das im kleineren Kreis aufgrund von furchtbarem Jieper nachgeholt haben.
Köstliches Sashimi z.B.
Die erste Ladung Sushi 🙂
Jetzt ist mein Sushi- und Sashimi erst mal für die nächste Zeit gestillt. Aber eine solche Völlerei wäre auch in kleineren Abständen der schlanken Figur nicht dienlich.
Mittwoch und Donnerstag
Dem Mann war nach etwas mit einer Kardamomnote. Da habe ich mein geniales System hier im Blog genutzt und rechts über die beiden Kästchen nach Kardamom und vegetarisch gesucht und habe in den Tiefen dieses Aloo ka Qorma gefunden. Das Bild von damals sollte dringend mal ersetzt werden. Damals haben wir halt einfach drauf los geknipst.
Was mich verblüfft, dass beim selben Rezept so unterschiedliche Ergebnisse zustande kommen. Das ist sicherlich dem Mehr an Erfahrung geschuldet, denke ich mal.
OK, Schönheitspreise gewinnt dieses Bild auch nicht. Es ist abends einfach noch zu dunkel in unserer Wohnung und für mal eben ein Foto vom Essen für für Freunde und für diese Reihe holen wir nicht das große Besteck raus.
Sehr erstaunt bin ich immer wieder, welch große Portionen wir damals gegessen haben. Ich habe das Rezept für zwei Personen notiert. Heute essen wir zwei Tage davon und diesmal hat der Mann tatsächlich noch eine Portion mit zum Büro genommen. Macht also fünf Portionen im Gegensatz zu zwei. Man kann also wirklich lernen, weniger zu essen ohne zu hungern. Nach meinem Portiönchen war ich angenehm gesättigt. Ich hätte noch mehr essen können, aber warum? Um dann mit Pansenlähmung auf der Couch zu liegen? Och nö… Das kann man mal machen, wie z.B. beim Sushi-AYCE oder wenn ich im Brauhaus über ein leckeres Schnitzel herfalle, aber ansonsten essen wir mittlerweile sehr gemäßigt.
Freitag
Eigentlich wollten wir zu unserem Stammgriechen. Aber der ist momentan so gut gebucht, dass wir noch nicht mal kurz nach Abendöffnung einen Tisch bekamen. Dabei hatte ich mich so auf Zucchinifritters gefreut. Planänderung war dann leider ein Brauhaus; der Mann war scharf auf Kalbsleber. Da dieses Lokal nicht gerade für tolle und viele vegetarische Speisen bekannt ist, entschied ich mich wohl oder übel für ein – nicht fotografiertes – Schnitzel.
Samstag
Mapo Doufu-Time 🙂 Wir hatten am Dienstag vor unserem Treffen beim Sushi-Laden noch etwas Zeit und fielen bei unserem Lieblingschinaladen ein. Natürlich musste wieder frischer Tofu aus der großen Wanne mit und den verkochten wir zu köstlichem Mapo Doufu, ein Gericht, dass in Abwandlungen eins der am häufigsten gekochten chinesischen Gerichte im Hause Foodina ist.
Die Reste gibt’s aus sonntäglichen Gründen am Montag!
Sonntag
Des Mannes Tante hatte in ein gutbürgerlich-kroatisches Lokal geladen. Ich bestellte das, was ich immer dort bestelle – Filetsteak. Einfach eine sichere Bank, aber leider nicht mehr so gut wie früher. Schade!
Und weil endlich an einem Wochenende die Sonne schien und die Marktgastronomie die Tische rausgestellt hatte, gönnten wir uns das erste Freiluftgetränk des Jahres. Da ich keine Lust auf die angebotenen Biersorten hatte, bestellte ich einen Hugo. Imho meinen ersten und höchst wahrscheinlich auch meinen letzten.
Habt ihr die Sonne am Wochenende auch genossen?
New in:
Ich habe ja eine kleine Schwäche für Gins. Entweder sollen sie für mich sehr urtümlich wacholderig schmecken oder andere und ungewohnte Aromen mitbringen. So wohnen in meiner Sammlung schon Gins mit Tonkabohnen, Sellerie, Kaktus, Safran, Pfeffer und vielem mehr. Da war ich sehr erfreut, den Skin Gin – Edition blanc zu entdecken. Vergleichsweise wenig Wacholder, dafür komplexe Zitrusaromen und marokkanische Minze. Er wirkt sogar kühlend und duftet sehr stark. Perfekt für meine Sammlung!
Aber bitte fragt mich nicht, mit welchem Tonic man ihn trinken kann. Ich habe nämlich gar keine Ahnung. 🙂 Im Hause Foodina werden alle Spirituosen pur und bei Zimmertemperatur kredenzt. Ich gestehe, dass ich in meinem Leben noch nie einen Gin Tonic getrunken habe.
Gern gelesen:
- Astrid mit einem umfangreichen Artikel über’s Heilfasten und einer FAQ dazu
- Christian Buggischs Wörterbuch des Wasserwahnsinns
- Julia hat wieder indisch gekocht und gebloggt <3
Nicht gerne gelesen:
- Bayer darf Monsanto übernehmen – dann fallen im Hause Foodina nun endgültig (ein paar Dinge konnte ich schon ersetzen) auch nicht verschreibungspflichtige Medikamente auf die Nicht-Kaufen-Liste. Dinge, wo Nestle und/oder Monsanto drin hängen, gibt’s hier schon länger nicht mehr.
Leider kommt mein Wochenrückblick ein bisschen verspätet. Sonntag fiel er aus wegen Sonne und so und heute musste ich erstmal warten, dass mein Internet wieder wollte.
Ich wünsche euch eine hübsche, sonnige Karwoche!
Julia says
Eine nicht nur kulinarisch köstliche Woche! Danke für die Einblick und schön von Dir zu lesen!
Basler Dybli says
Interessant, deine Woche!
Mit Fasten und auf Fleisch verzichten bekenne ich Mühe – zu jeder Jahreszeit (einzige und garantierte Ausnahme ist der Karfreitag). Schade, dass das Sonntagsessen nicht mehr soo fein war!
Die thailändische Küche strotzt auch nur so – wenn auch in der Regel in kleinen Mengen – von Fleisch, Fisch und Meeresgekröse. Die grosszügige Verwendung von Eiern, zu was und wie auch immer zubereitet, sei ebenso erwähnt.
Und Gin trinke ich nur gemixt. Gute Idee! – auf, auf an die Bar und zum Kühlschrank … 😀
Lotte says
Hallo,
Als bekennende chili-bohnen-pasten verehrerin würde mich das risotto sehr interessieren. Würdest Du mir das Rezept verraten?
In Düsseldorf kauf ich normalerweise alles beim Hanaro Markt, welchen chinesischen Supermarkt kannst Du denn empfehlen?
Vielen Dank und Gruß, Lotte
Foodina says
Hallo Lotte,
ich kaufe eigentlich alles bei Fresh Asia, paar Meter die Strasse runter neben Hanaro. Die haben auch die tolle Pi Xian Chili-Bohnen-Paste ohne MSG und mit dicken Bohnen, anders als diese Billigpasten mit Sojabohnen.
Zum Risotto – ich habe die Paste mit den Schalotten angeschwitzt und später noch ein paar von den fermentierten Sojabohnen zugegeben. Das Ganze nach Geschmack, Mengen weiß ich nicht mehr.
LG,
Tina
Lotte says
Vielen Dank – den Supermarkt überfall ich auch regelmäßig auf den Besuchen in der Heimat und die Einkaufsliste fürs nächste mal wird schon wieder länger 😉