Ein Gericht aus Hunan
Hunan ist ähnlich wie Sichuan bekannt für eine Esskultur, die viel mit Schärfe einhergeht. Nur das man in Hunan eher keinen Szechuanpfeffer verwendet, der in Sichuan so schön durch seine betäubende Wirkung die Schärfe der Chilis mildert. Dafür ist die Hunan-Küche meist fettiger, was die Schärfe auch wieder ein bisschen mildert. Typisch für diese Region sind auch die hier verwendeten fermentierten schwarzen Bohnen (chinesisch Dou Chi, Ji Ding heisst übrigens Hühnchen), die ich so sehr liebe. Sie haben ein sehr eigenes Aroma, sind salzig und bringen ordentlich umami mit. Meist wird empfohlen, sie vor Gebrauch abzuspülen. Ich mache das nicht, weil ich sie genau so perfekt finde. Aber ich habe auch kein Problem, die kräftigste Fischsauce pur zu probieren 🙂
Eigentlich wird das Hähnchenfleisch für dieses Gericht frittiert, darauf verzichtete Fuchsia Dunlop (Link unten im Infotext, wie auch Links für die Beschaffung der Zutaten) allerdings, damit das Hähnchenfleisch schön saftig bleibt.
Die knackigen Paprika geben der Speise etwas schön frisches, eine schöne Ergänzung zu der Menge an umami, die man auf dem Teller hat. Verschiedene Sojasaucen und die schwarzen Bohnen tun reichlich dafür, dass fade einfach anders ist. Frischer und ein bisschen herber wird es durch die von Fuchsia Dunlop empfohlenen grünen Paprika, aber diese gehören nun wirklich nicht zu meinen Lieblingsgemüsen. Da waren die gelbe und rote Spitzpaprika ein guter Kompromiss, auch weil sie nicht so dickfleischig und somit schneller gar sind wie ihre bulligen Verwandten.
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