Es war einmal ein Schmor-DAU…
Manmanman, was habe ich mich lange Zeit dämlich angestellt. Als ich mit Anfang 20 plötzlich für mich und meinen damaligen Partner kochen musste, habe ich Braten und co wirklich nicht hinbekommen. An den Stücken konnte man sich die Zähne ausbeissen. Rouladen und Gulasch gingen grade so, aber alles andere versemmelte ich gnadenlos. Ich hatte von nix eine Ahnung und verwendete die beliebten Fix-Tütchen, weil ich es nicht besser wusste. Etwas besser wurde es, als ich den Bratschlauch entdeckte. Darin bereitete ich immer einen Schinkenbraten zu, den ich fertig mariniert im Supermarkt kaufte. Das war ganz ok aus meiner damaligen Sicht.
Richtig zu kochen lernte ich aber erst mit „dem Mann“, aber Geschmortes wollte immer noch nicht so recht gelingen, so dass ich es einfach sein ließ. Erst in den letzten Jahren nähere ich mich einem guten Ergebnis. Einerseits natürlich, weil ich besseres Fleisch verwende als damals und keine Fix-Tütchen mehr im Hause Foodina wohnen. Andererseits liegt es sicher auch an mehr Erfahrung und Wissen über das Schmoren. So wagte ich mich in diesem Winter schon mehrfach an Schmorgerichte und bin schier begeistert über die Ergebnisse. Toll war das italienische Gericht mit geschmortem Rindfleisch, Sardellen und Salsiccia, das ich Weihnachten auf den Tisch brachte. Ähnlich begeisternd war auch dieses geschmorte Lammfleisch auf griechische Art, das ich heute für euch habe.
Geschmortes Lamm mit griechischen Aromen, Bohnen und Kartoffeln
Gefunden habe ich das Rezept in „Smashing Plates: Greek Flavors Redefined„* von Maria Elia, einer wahren Fundgrube moderner griechischer Rezepte und Zubereitungen. Das Lammfleisch wird in Brühe und Tomaten mit Zimt und Lorbeer geschmort, bevor die Kartoffeln und grünen Bohnen zugegeben und mit in dem Sud gekocht werden. Aber vorher muss man es mit einem Gemisch aus Zitronenzesten, Knoblauch und Salz einreiben und ihm etwas Ruhe zum marinieren geben. Ich habe dafür ein Stück obere Lammkeule beim Moschee-Metzger erworben, dort bekomme ich einfach das beste Lammfleisch. Ein Stück Lammschulter hätte ich auch genommen, aber die Menge passte wunderbar, so dass es die Keule wurde. Zuhause hat der Mann das Fleisch von der Keule gelöst und in grobe Stücke geteilt. Aus der Fettdecke haben wir Griebenschmalz hergestellt. Ich bin sehr gespannt, wie das schmeckt. Der Test steht noch aus, weil ich erkältungsbedingt noch nicht wirklich viel schmecke. Der Knochen mit den für’s Schmoren unbrauchbaren Fleischabschnitten wurde ein köstlicher Lammfond. Auf jeden Fall wurde das Lammfleisch herrlich zart und liess sich mit der Gabel nahezu zerdrücken.
Ein wunderbares Schmorgericht voller griechischer Aromen, man fühlt sich wie im Urlaub. Am besten serviert man es mit ein paar Stücken rustikalem Weissbrot, um den ungebundenen und reichlichen Sud aufzustippen. Am nächsten Tag schmeckt das Schmorlamm übrigens noch besser.
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