Tofu nach Art der Familie Peng
Das ist die Übersetzung von Pengjia doufu und bezeichnet ein populäres Gericht in der chinesischen Provinz Hunan, die für ihre würzigen und farbenfrohen Speisen bekannt ist. Im Vergleich zur ebenso würzigen Sichuanküche ist die Hunanküche – beide zählen auch zu den acht wichtigen Regionalküchen Chinas – schärfer durch den Einsatz von mehr frischen Chilis und das Weglassen von Sichuanpfeffer, der ja bekanntlich durch seine betäubende Wirkung die Chilischärfe etwas mildert. Aber man verwendet in Hunan auch mehr frische Zutaten. In der Sichuanküche finden mehr Pasten wie die Chili-Bohnen-Paste Anwendung.
Wie man hier wieder schön sieht, sind chinesische Gerichte mit Tofu meist nicht vegetarisch oder vegan. Gerne wird Tofu zusammen mit Fleisch zubereitet. Einerseits um eine weitere und wesentlich günstigere Eiweißquelle (selbst hier in Deutschland kostet im Asialaden ein Block frischer Tofu a ca. 400 g keinen Euro) zu haben, andererseits aus Konsistenzgründen. Denn was meiner Meinung nach die meisten Chinesen eint, ist die Vorliebe für unterschiedliche Konsistenzen in einem Gericht. Auf die Spitze treiben es wohl die Bewohner Guangzhous (Kanton), die für uns wirklich absonderliche Dinge essen wie z.B. Entenzungen, Hühnerfüße, aber auch Sehnen und auch Schweinegebärmütter habe ich im Tiefkühler meines Stamm-Chinamarktes gesehen. Solche Dinge werden wegen der Konsistenz gegessen, aber auch oft wegen ihrer vermeintlichen Heilwirkung.
Hier haben wir nun auch verschieden Konsistenzen – zartes Schweinefleisch, weich-fluffiger Tofu, die knackigen und recht salzigen fermentierten Sojabohnen und frisches „Gemüse“ in Form von Knoblauch, Chili und Frühlingszwiebeln. Im Ganzen ergibt sich hier eine harmonische Speise mit feiner, nicht allzu aufdringlicher Würze. Und hübsch sieht’s auch noch aus, oder?
- 1 Block fester Tofu a ca. 400 g, in ca. 0,5x1 cm Rechecken
- 100 g Schweinefilet, gewürfelt
- 1 EL Shaoxing Reiswein
- 1 TL Stärke
- 2 Frühlingszwiebeln, schräg geschnitten
- 60 ml Pflanzenöl
- 2 Knoblauchzehen, gehackt
- 2 grosse rote Chilis, in feinen Ringen
- 2 EL fermentierte schwarze Bohnen
- 120 ml heißes Wasser
- 1 EL helle Sojasauce
- 1 TL Zucker
- 1 TL Stärke vermischt mit 1 EL Wasser
- 1 TL Sesamöl
- Den gewürfelten Tofu mit einem Küchentuch gut abtrocknen.
- Das Schweinefleisch in einer Schüssel mit Reiswein und Stärke mischen.
- Einen Wok auf mittlerer Hitze erwärmen. Wenn es anfängt zu rauchen, Öl zugeben und im Wok verteilen. Die Hälfte des Tofu zugeben und braten, bis sie goldbraun sind, dann wenden und die andere Seite braten. Aus dem Wok nehmen und mit der zweiten Hälfte genauso verfahren, dann auch aus dem Wok nehmen.
- Die Hälfte des restlichen Öls aus dem Wok entfernen und ihn auf hohe Hitze bringen. Frühlingszwiebel sowie Knoblauch zugeben und unter Rühren für ein paar Sekunden braten, bis sie duften. Schweinefleisch mit der Marinade zugeben und unter Rühren braten, bis das Fleisch rundherum die Farbe gewechselt hat. Chili sowie schwarze Bohnen unterrühren, dann das heiße Wasser, Sojasauce und Zucker zugeben. Gut vermischen, dann den gebratenen Tofu in die Sauce legen, Hitze reduzieren und für 5 Minuten köcheln, dann einmal den Tofu umdrehen.
- Stärke-Wasser-Mischung zugeben und vorsichtig mit den anderen Zutaten vermischen.
- Sesamöl zugeben und sofort servieren.
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