Wieso habe ich mich eigentlich so lange gegen gelbe Thaicurrys gesträubt?
Denn das hier war einfach toll! Dazu noch wirklich einfach und schnell zuzubereiten inklusive dem Beilagensalat.
Ja, Beilagensalat! Du hast richtig gelesen. Thais servieren zu diesem aromatischen, aber milden und leicht süßlichen Hähnchencurry gerne einen süß-sauer-scharfen Gurkensalat. Und das ist eine Bombenkombination. Die Thais wissen einfach, wie’s geht. Heute habe ich auf jeden Fall erstmal das Curry für euch und in den nächsten Tagen zeige ich euch den kiki-einfachen Gurkensalat, den sogar der Mann mag.
Lange wollte ich gelbe Thaicurries nicht kochen nach einem ersten Versuch vor einigen Jahren, aber ich habe mir letztens einen Ruck gegeben und ein paar Varianten ausprobiert. Aber die Einfachste ist hier tatsächlich die Beste.
Gaeng Kari Gai – aromatisches gelbes Thaicurry mit Hähnchen und Kartoffeln
Ein gelbes Thaicurry wird mit einer würzigen, milden Currypaste und viel Kokosmilch hergestellt; außerdem gehört immer auch stärkehaltiges Gemüse wie Kartoffeln mit hinein, das die Sauce schön sämig macht. Das gängige Fleisch dafür ist Hähnchenfleisch. Damit erzielst du meiner Meinung nach die besten Ergebnisse, aber du kannst auch Rindfleisch, Ente, Tofu und/oder Gemüse hineingeben. Mein stärkehaltiges Gemüse darin ist immer die Kartoffel, aber ich variiere gerne die Sorten. Hier habe ich Annabelle verwendet, meist nehme ich aber Drillinge, die ich mit Schale koche und dann geviertelt zum Curry gebe.
Dieses Curry ist so schnell und einfach gekocht, dass man sehr wenig falsch machen kann. Perfekt für Anfänger, auch weil es nicht so scharf ist, wie seine roten und grünen Kumpels.
Ich erhitze dafür Pflanzenöl in einem Wok oder auch einer Sauteuse, meist nehme ich dafür Erdnuss- oder Maisöl. Darin brate ich dann unter Rühren die Currypaste an, bis sie mich aromatisch anduftet. Dann hebe ich die Creme von der Kokosmilch ab und verrühre sie mit der Paste. Da aber wenige Kokosmilch-Marken ohne Stabilisator zu haben sind, wirst eher keine Creme auf der Kokosmilch haben. Das macht nichts. Am besten verwendest du dann ca. 150 ml der Kokosmilch statt der Creme. Das mache ich auch so, wenn ich keine Creme auf der Kokosmilch vorfinde.
Nun gebe ich die restliche Kokosmilch hinzu, die Kartoffelwürfel ebenso und würze das Curry mit Fischsauce sowie Zucker. Kurz aufkochen und dann gebe ich Chilis und die streifig geschnittene Hähnchenbrust dazu. Alternativ kannst du auch ausgelöste Hähnchenschenkel verwenden, dann musst du aber mehr Garzeit bedenken. Durch die fettige Kokosmilch wird die Schärfe der Chilis abgemildert, aber wenn du Sorge hast, dass es dir zu scharf ist, kannst du natürlich die Kerne und die weißen Häutchen entfernen.
Jetzt gare ich das Hähnchenfleisch auf kleiner Hitze, bis es durch ist. Das dauert vielleicht so zehn Minuten, je nach Dicke der Streifen. Dann probiere ich und gebe nach Bedarf noch etwas Zucker und Fischsauce daran. Das Curry sollte ganz leicht süß schmecken und angenehm salzig. Auch wenn ich meist recht hart auf der Fischsauce reite, würde hier eine Fischsaucendominanz eher stören.
Das Curry serviere ich mit gedämpftem Jasminreis und eventuelle Reste wärme ich gerne am nächsten Tag wieder auf, denn dieses Thaicurry ist ein echter Aufwärmhit.
Lass uns über gelbe Currypaste reden!
Gelbe Currypaste ist die mildeste der thailändischen Currypasten und entgegen der Meinung vieler Europäer ist die grüne Currypaste die schärfste, zumindest wenn man keine europäisierten Nachmacherprodukte im Supermarkt oder bei den Asiawochen der Discounter kauft.
Die gelbe Currypaste hat nicht nur thailändische Aromen im Gepäck, sondern auch einen Hauch Indien. So sind in der von mir verwendeten von Cock Brand folgende Zutaten:
getrocknete rote Chilischoten 20%, Schalotten, Knoblauch, Zitronengras, Salz, Galgant, Kurkuma, Koriandersamen, Kreuzkümmel, Gewürze (Zimt, Muskatblüte)
Traditionell werden die Zutaten gemörsert, bis sie eine sehr feine Paste ergeben und jede Thai-Familie beziehungsweise Pastenhändler auf den Märkten hat wohl seine eigene Zusammenstellung. Ich habe sie auch schon mal hergestellt, aber da ich eine faule Köchin bin, nutze ich lieber die Produkte aus dem Asialaden.
So eine Currypaste ist sehr lange haltbar. Selbst in diesen Beuteln in den Plastikdosen hält sie ewig im Kühlschrank, wenn man immer sauber arbeitet. Sie verlieren allerdings mit der Zeit etwas an Aroma. Um das zu vermeiden, fülle ich sie mittlerweile in gut schließende Frischhaltedosen um, denn ganz dicht sind die Plastikdosen halt nicht.
- 2 EL Pflanzenöl
- 3 EL gelbe Currypaste
- 400 g Hähnchenbrust ohne Haut und Knochen, in dünnen Streifen
- 5 kleine Kartoffeln, geschält, gekocht und grob gewürfelt
- 400 ml Kokosmilch, nicht geschüttelt
- 1 EL Fischsauce
- 1 TL Palmzucker
- 3 rote Chilis, in Ringen
- Pflanzenöl im Wok oder einer Sauteuse erhitzen, Paste zugeben und unter Rühren anbraten, bis sie duftet.
- Dann die etwas dickere Creme von der Kokosmilch abheben, zur Paste geben und gut vermischen.
- Restliche Kokosmilch, Kartoffelwürfel zugeben und mit Fischsauce sowie Palmzucker würzen.
- Aufkochen, zwei Drittel der Chilis sowie das Huhn zugeben und auf kleiner Hitze ziehen lassen, bis das Huhn zart und durch ist.
- Abschmecken und mit den restlichen Chilis bestreut servieren.